Dieses eine Foto zeigt ihn, so wie er wirklich war: Otto Eberle sitzt dabei umringt von Latschen an einem steilen Berghang. Er trägt eine kurze Hirsch-Lederhose, die Haare hat er zu einem Seitenscheitel gekämmt. Doch besonders macht das Bild weniger die stattliche Erscheinung des Mannes, sondern eine Gams. Eng umschlungen sitzt sie neben Eberle am Gipfel des Breitenbergs. Das Wildtier war dem Wirt und Gründer der Ostlerhütte irgendwann zutraulich geworden. So sehr, dass es zu einer Art Attraktion für die Gäste wurde. Später erzählte Otto Eberle diese Geschichte oft. Auch meiner Großmutter, als sie ihrem Onkel auf der Hütte half. Denn der Gamsbock wurde nämlich irgendwann frech, stieg auf dem Hüttendach umher und zerfetzte in seinem Übermut sogar irgendwann das ganze Matratzenlager der Hütte. Die Gäste waren natürlich entsetzt. Und so beschloss Eberle, den Bock wieder auszuwildern. Aber immer und immer wieder kehrte das Tier an seinen Bestimmungsort zurück, die Ostlerhütte – gelegen auf 1838 Meter am Gipfel des Breitenbergs.
Ortsgeschichte