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Ein Team mit hohem Identifikationsfaktor

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Ein Team mit hohem Identifikationsfaktor

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    Ludwig meets EV Füssen
    Ludwig meets EV Füssen Foto: Benedikt Siegert

    Denn Becherer weiß um die schwere Aufgabe, die ihm bevorsteht. Er muss das Kunststück fertig bringen und sich mit einer Mannschaft, die bis auf zwei Ausnahmen nur aus Amateuren besteht, in der Oberliga etablieren. Einer Spielklasse, die sich in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer Profi-Liga entwickelt hat. Dennoch will der Kemptener sich und seinem System treu bleiben: „Wir werden jetzt nicht alles über den Haufen schmeißen und uns nur hinten rein stellen.“ Es soll weiterhin das Umschaltspiel und das Tempo-Eishockey sein, das seine Mannschaft auszeichnet. Weil er weiß, dass das allein nicht reichen wird, fordert er von seinen Mannen zudem drei weitere Dinge: Mehr Geschwindigkeit, mehr Athletik und mehr Durchsetzungsvermögen. Ausgestattet mit diesen Attributen soll dem Altmeister nach vier Jahren der Neustart in der Oberliga gelingen.

    Dafür hat der Verein Geld in die Hand genommen. Aber eben nicht in Sachen Neuzugänge, sondern bei der Infrastruktur. Die Mannschaftskabine wurde umfangreich renoviert, im Kraftraum stehen neue Spinningräder, und die Fitness jedes Spielers wird fortan mit einem modernen Leistungsdiagnostik-System überwacht. Das alles geschah ungeachtet dessen, wie es mit der Sanierung des undichten Flachdachs im Bundesleistungszentrum weitergeht(unsere Zeitung berichtete). „Irgendwann musst du anfangen und bessere Gegebenheiten schaffen“, sagt Becherer. Gleichwohl haben er und Sportdirektor Thomas Zellhuber das Team aber für die anstehenden Aufgaben natürlich trotzdem verstärkt. Aus Peißenberg stießen Dejan Vogl und Manfred Eichberger zum Team. Martin Guth und Qurin Stocker kamen von Oberliga-Konkurrenten. Ami Jalen Schulz soll den Abgang von Tyler Wood kompensieren. Und zuletzt verpflichteten die Schwarz-Gelben auch noch den talentierten Marco Deubler aus Erding. „Wir haben alle Spieler bekommen, die wir wollten“, sagt der Trainer. Ihm war es bei der Kaderzusammenstellung besonders wichtig, den „ehrlichen Weg“ weiter zu bestreiten. Damit meint Becherer die Tatsache, dass heuer zwölf im eigenen Nachwuchs ausgebildete Spieler den Kern der ersten Mannschaft bilden. Elf davon sind unter 24 Jahre alt. „Ein solches Team mit hohem Identifikationsfaktor zu unterstützen, macht doch auch den Zuschauern Spaß“, glaubt der Coach.

    Ein erster Härtetest wartet schon an diesem Freitag, wenn es zum DEL 2-Klub nach Bad Tölz geht (Erstes Bully 19.30 Uhr). „Das wird ein echter Prüfstein“, sagt Becherer. Und am Ende des halbstündigen Gesprächs huscht dem sonst so nüchternen Trainer dann doch noch eine emotionale Regung durchs Gesicht. Nämlich beim Gedanken an das Liga-Duell mit dem Deggendorfer SC um Starstürmer Thomas Greilinger. Der Ex-Nationalspieler kam in der vergangenen Saison noch auf 42 Scorerpunkte für den ERC Ingolstadt in der höchsten Liga. Becherer lächelt und sagt: „Das wird für jeden ein Highlight, da sieht man, auf welchem Level man steht.“

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