Der EV Füssen hat in der Oberliga zur Zeit alles andere als einen guten Lauf. Zwar zeigten die Schwarz-Gelben gegen den Deggendorfer SC gutes Eishockey. Am Ende stand beim 1:2 aber erneut eine Niederlage nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel. Es war die vierte in Folge. Trainer Juhani Matikainen sprach nachher von einer der besten Saisonleistungen. Besonders die ersten zehn Minuten habe seine Mannschaft sehr stark agiert: Bence Farkas hatte den EVF bereits nach gut anderthalb Minuten in Führung gebracht.
Die Anfangsphase gehörte dem EVF
Auch danach blieben die Füssener klar am Drücker, hätten sogar noch erhöhen können. Die mit lediglich 15 Feldspielern angereisten Niederbayern zeigten sich überrascht von der aggressiven und laufintensiven Spielweise der Hausherren. Deggendorfs Ex-Nationaltorhüter Timo Pielmeier sagte, der EVF sei besonders in dieser Phase ein sehr unangenehmer Gegner gewesen. Erst gegen Mitte des ersten Abschnitts fand der DSC nämlich besser in die Partie. Beim Ausgleichtstreffer durch Peter Sloutkal leisteten die Füssener aber gütige Mithilfe, indem sie durch einen Wechselfehler dem Tschechen den freien Weg zum Tor öffneten.
EV Füssen unterliegt Deggendorfer SC knapp mit 1:2
Mit diesem Remis ging es in die erste Pause. Die Begegnung sollte auch danach eng bleiben. Mit leichten Vorteilen allerdings auf Seiten des EV Füssen, der in zweiten Drittel gleich eine ganze Reihe von Großchancen verzeichnete. Doch immer war Ex-Nationalgoalie Pielmeier zur Stelle. Konnte auch er nichts mehr ausrichten, half der Pfosten, wie bei einer Chance von Fabian Nifosi.
Dann kam es, wie es im Sport so häufig der Fall ist: Deggendorf schlug erneut Kapital aus einer Unsortiertheit in der Füssener Defensive, als Julian Elsberger aus dem Slot heraus völlig freistehend ins Eck versenkte. Dass dies nach 39. Minuten bereits der spielentscheidende Treffer sein sollte, ahnte da noch niemand.
Jiri Ehrenberger (Deggendorfer SC): „Sowas habe ich noch nicht erlebt“
Aber die routinierten Deggendorfer legten es mit ihrer Taktik in der Folge darauf an, den Vorsprung über die Zeit zu retten. Trainer Jiri Ehrenberger erklärte, später die Hintergründe. So sei sein ohnehin schon schmaler Kader im Laufe der Partie auf nur noch 13 Feldspieler geschrumpft. „Da bin ich heute schon glücklich, dass wir die drei Punkte mitnehmen konnten“, sagte Ehrenberger. Mit seinen inzwischen 69 Jahren hat der Deutsch-Tscheche im deutschen Eishockey schon einiges erlebt. Die Partie in Füssen war für ihn aber ein Novum: Denn bis 20 Sekunden vor dem Ende hatten die Schiedsrichter gegen keines der beiden Teams eine Strafzeit verhängt. Bei einem Gerangel hinter dem Tor schickten sie dann aber Deggendorfs Marcel Pfänder für zwei Minuten wegen Spielverzögerung vom Eis. „Das hätte der Partie noch eine ganz andere Wendung geben können“, sagte Ehrenberger. Der Coach haderte auch Minuten nach Spielende noch mit der Entscheidung. Setzte dann aber ein Siegerlächeln auf. Schließlich hatte sein DSC dank des Erfolgs in Füssen den Sprung auf Platz zwei geschafft.
Hängende Köpfe gab es dagegen nach der Partie beim EV Füssen, der auf Platz neun hängen bleibt. Coach Juhani Matikainen kündigte an, in der kommenden Woche besonders Wert aufs Krafttraining legen zu wollen. Aus der knappen Niederlage gegen Deggendorf wolle man positive Schlüsse ziehen.
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