Sand, wohin man schaut. Ist der Forggensee im Ostallgäu bei Füssen im Sommer bei Badegästen und Wassersportlern gleichermaßen beliebt, verändert sich im Winter der Anblick deutlich.
Dann können Ausflügler über eine fast unwirtliche Sand-Wüste schreiten, Totholz sammeln und - wäre da nicht der Lech - sogar im Seebett von Schwangau zum Festspielhaus spazieren. Denn der Forggensee, übrigens der größte Stausee in ganz Deutschland, wird jeden Winter abgestaut, sodass er etwa zur Hälfe leer ist.
So verändert sich der Forggensee im Winter 2024 / 2025
Das ändert sich im Winter 2024 / 2025, sagt Theodoros Reumschüssel, Pressesprecher Wasserkraft bei Uniper. Das Unternehmen betreibt das Speicherkraftwerk Roßhaupten am Forggensee. Dort müssen die Drosselklappen saniert werden. Aus Sicherheitsgründen könne der See daher nicht wie gewohnt abgelassen werden. Denn für den Hochwasserschutz müssen laut Uniper immer zwei Möglichkeiten zur Entleerung des Sees zur Verfügung stehen.
Da die Turbinen des Kraftwerks wegen der Arbeiten aber aktuell nicht laufen, könne der Forggensee nur über den Damm bei Füssen und über die Hochwasser-Entlastungsanlage geleert werden. Damit die im Bedarfsfall sofort anspringt, dürfe der Wasserspiegel nicht unter einen vordefinierten Seepegel fallen. Und dieser liegt mit rund „775 m deutlich über dem sonst üblichen abgesenkten Wasserspiegel im Winter“, so Uniper. Das sind rund zweieinhalb Meter Unterschied zu den vergangenen Wintern.
Wie sieht der Forggensee in diesem Winter aus?
Was heißt das konkret? „Etwa so, wie der Forggensee jetzt Mitte Dezember aussieht, wird er den ganzen Winter über zu sehen sein“, sagt Reumschüssel auf Anfrage unserer Redaktion. Im Regelfall erreicht der Forggensee seinen Tiefstand im März. Auch der Lech wird laut Reumschüssel verhältnismäßig wenig Wasser führen. Lesen Sie auch: Der Forggensee: So wurde „ein unverzeihlicher Eingriff in die Natur“ zum Juwel
Durch die Sanierung entfalle im Winter auch die übliche Aufbesserung der Wasserführung des Lechs. Außerdem könne im Kraftwerk Roßhaupten bis zum Ende der Sanierung kein Strom erzeugt werden, so Reumschüssel. Die soll im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein - passend zum üblichen Wiederaufstau des Sees. Trotz des höheren Wasserstandes in diesem Winter könne der Forggensee aber bei starken Niederschlägen noch ausreichend Wasser aufnehmen, versichert Reumschüssel.
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