Wer ab dem nächsten Jahr seinen Wagen auf einem der Parkplätze in Füssen abstellen will, muss tiefer in die Tasche greifen: Um 30 Prozent werden die Parkgebühren angehoben, zudem werden Autofahrer künftig auch am Volksfestplatz und vor dem Eisstadion abkassiert. Wo es bisher gebührenfreie Stellplätze gab, wird zum Beispiel das Tagesticket künftig 5 Euro kosten.
Wie vom Haupt- und Finanzausschuss empfohlen (wir berichteten), segnete der Stadtrat die neuen Parkgebühren ab. „Das wird heute sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns damit beschäftigen müssen“, kündigte Bürgermeister Maximilian Eichstetter weitere Erhöhungen der Parkgebühren in den kommenden Jahren an.
Parkgebühren in Füssen steigen: Steuern fallen künftig an
Auslöser für das aktuelle Drehen an der Gebührenschraube: Künftig muss die Stadt für sogenannte selbstständige Parkplätze 19 Prozent Umsatzsteuer abführen, auch könnten hier Gewerbe- und Körperschaftssteuer anfallen. Unterm Strich wäre die gesamte Steuerbelastung dann bei 49 Prozent.
Noch nicht abschließend zu klären ist aber, welche Parkplätze in Füssen nach Einschätzung des Finanzamtes selbstständig und damit steuerpflichtig sind – und welche „unselbstständigen“, nicht steuerpflichtigen Parkflächen es gibt. Unterm Strich, so empfahl es der Hauptausschuss, sollte deshalb für alle Stellplätze eine Gebührenerhöhung von 30 Prozent kommen. Zudem wurde die Ausweitung der Parkgebührenpflicht auf die bisher zwei gebührenfreien Parkplätze Bundesstützpunkt und Festplatz empfohlen.
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Wo sich die kostenlosen Parkplätze in Füssen befinden
Damit wird es im gesamten Stadtgebiet gerade noch drei gebührenfreie Parkplätze geben: den am Rotwandweg beim FC Füssen, den am Waldfriedhof und den beim Wiesbauer am Hopfensee. Wieso man am Wiesbauer keine Parkgebühren verlange, wurde im Stadtrat kurz nachgefragt. Laut Bürgermeister Eichstetter ist vorgesehen, diesen Parkplatz zu erweitern.
Erst, wenn dies realisiert worden sei, sei es sinnvoll, einen Parkscheinautomaten aufzustellen. Allzu schnell wird dieses Projekt aber nicht umgesetzt werden können, da man wegen der Bahnlinie an diesem Parkplatz auch mit der Deutschen Bahn zu verhandeln habe, sagte Eichstetter. Er rechne mit einer Erweiterung nicht vor 2028, vielleicht werde es auch 2035.
Beim Thema Parken gibt es "erheblichen Optimierungsbedarf" in Füssen
Ohne Debatte segnete das Kommunalparlament die 30-prozentige Gebührenerhöhung ab. Autofahrer werden sich auch in Zukunft auf weitere Erhöhungen einstellen müssen, kündigte der Rathaus-Chef an. Es gebe noch erheblichen Optimierungsbedarf, zum Beispiel beim Anwohnerparken, sagte Eichstetter.