In seiner früheren Wirkungsstätte Nesselwang unvergessen ist Geistlicher Rat Franz Greß am vergangenen Sonntag in Marktoberdorf gestorben. Dort hatte er zuletzt sehr zurückgezogen gelebt. Pfarrer Greß prägte 17 Jahre lang das pfarrliche Leben in Nesselwang. Zusammen mit der Kirchenverwaltung und dem Pfarrgemeinderat von St. Andreas leistete er viel für eine lebendige Pfarrgemeinde. Die Seelsorgearbeit stand dabei bei ihm immer an der ersten Stelle. Viele Aktivitäten aus seiner Zeit werden auch heute noch praktiziert. Mädchen erinnern sich an die erste Zulassung zum Ministrantendienst. 1989 ermöglichte er erstmals Frauen, den Kommunionhelferdienst auszuüben.
Bischof lobt ihn als „menschennah und gottverbunden“
Greß wurde 1941 in Senden geboren, studierte Theologie und erhielt 1967 die Priesterweihe. Anschließend war er vier Jahre Kaplan in Pfronten und fünf Jahre Benefiziat in Bad Wörishofen. Von 1976 bis 1993 bewegte er als Pfarrer der Pfarrei St. Andreas in Nesselwang sehr viel. Danach wirkte er jeweils mehrere Jahre als Pfarrer in Eschenlohe und Lützelburg. Dazwischen übernahm er noch vorübergehend die Leitung der Abteilung für Gemeindekatechese und -pastoral im Bischöflichen Ordinariat. Bischof Dr. Bertram Meier würdigt den Verstorbenen im Nachruf „als menschennahen und gottverbundenen Seelsorger, der den Seinen ein guter Hirte war.“
Neues Pfarrheim schafft neue Möglichkeiten
Als Nachfolger von Pfarrer Michael Zaunberger war Greß 1976 in Nesselwang zunächst in den alten, baufälligen Pfarrhof eingezogen. 1978 war der Umzug ins neue Pfarrhaus möglich. Als nächstes Projekt wurde der Bau des Pfarrheims realisiert; es wurde 1983 eingeweiht. Durch die neuen Räume ergaben sich viele Möglichkeiten im außerkirchlichen Bereich. Neben den Neubauten kümmerte sich Pfarrer Greß beständig um die Instandhaltung der Pfarrkirche samt Kirchturm, der Wallfahrtskirche Maria Trost und der vielen Filialkapellen. Der Markt Nesselwang verlieh seinem sehr geschätzten Ortspfarrer bereits 1986 die Goldene Bürgermedaille. Im Ruhestand leistete Franz Greß zunächst noch in Kaufbeuren seelsorgerliche Dienste; zuletzt lebte er zurückgezogen in Marktoberdorf. Jahrelang wurde er von seiner Pfarrhausfrau Ursula Süß versorgt und gepflegt.
Sein Grab hatte er selbst mit vorbereitet
In seine Zeit als Pfarrer von Nesselwang fiel 1982 auch die Neugestaltung des Priestergrabs auf dem Friedhof. Sein Wunsch war es, in diesem Grab beerdigt zu werden. Der Sterberosenkranz wird am Donnerstag, 27. Februar, um 19 Uhr in der Nesselwanger Pfarrkirche gebetet. Am Samstag, 1. März, um 10.30 Uhr zelebriert Dekan Werner Haas in der Pfarrkirche St. Andreas das Requiem mit anschließender Beerdigung in der Priestergrabstätte Nesselwang.
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