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Gingele-Ausstellung in Füssen: Bilder, die Reisefieber wecken

Vater und Sohn

Gingele-Ausstellung in Füssen: Bilder, die Reisefieber wecken

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    Irmgard Wille-Gingele - hier mit Museumsdirektor Dr. Anton Englert – führte bei der Vernissage durch die Ausstellung. Weitere Führungen sind für den 29. Juli, 16. September und 21. Oktober geplant, jeweils freitags um 15 Uhr.
    Irmgard Wille-Gingele - hier mit Museumsdirektor Dr. Anton Englert – führte bei der Vernissage durch die Ausstellung. Weitere Führungen sind für den 29. Juli, 16. September und 21. Oktober geplant, jeweils freitags um 15 Uhr. Foto: Hacker

    Zur Retrospektive auf das eindrucksvolle Werk der Füssener Künstler Franz und Gerhard Gingele im Museum der Stadt Füssen wird ein ziemlich großzügiger Zeitrahmen angeboten. Wer die bis zum 6. November geltende Einladung annimmt, die Schau zu besuchen, könnte Fieber bekommen: Reisefieber. „Stimmungen und Phantasien“ ist die Ausstellung überschrieben, die vor allem deutlich macht, dass sich Vater und Sohn – sie hatten nur 20 gemeinsame Jahre – „die Welt“ angeschaut hatten.

    In München und Berlin gereift

    Darauf wies Dritter Bürgermeister Wolfgang Bader vor einem überraschend kleinen Kreis bei der Vernissage hin, als er mit Blick auf Franz Gingele (1898 bis 1970) unterstrich: „Auch die Reiselust zwischen und nach den beiden Weltkriegen ist seinen Bildern anzumerken.“ Zuvor hatte Bader erklärt, dass München und Berlin die Metropolen waren, in denen der Füssener Malergeselle zum Kunstmaler gereift war. „Er hatte einen guten Blick für die Berge und Wasserläufe unserer Heimat. Franz Gingele kannte sich als einer der ersten geprüften Skiläufer hier aus.“

    Familiengeschichte in Fotos

    Alte Fotos in Vitrinen lassen zudem Ereignisse in der Familiengeschichte Gingele lebendig werden. Interessanter für das Betrachterauge von „Zugezogenen“ ist das kreative Schaffen, das Gerhard Gingele (1950 bis 2016) auszeichnet. Ausdrucksstarke Collagen und Gemälde mischen zuweilen Witz und Kritik. Dass es, wie man weiß, Coca Cola überall gibt, beweist der Künstler mit seiner undatierten Arbeit „Santorin“. Leider lag bei der Eröffnung keine Liste zu den einzelnen Bildern beider Künstler aus. „So möchte ich malen können“, kommentierte eine Besucherin in einem der Kabinette die Aquarelle.

    Zurück zur Einführung durch Bader: Er dankte Simon Toplak. Pandemiebedingt war die im Herbst 2020 ohne Vernissage eröffnete Gingele-Schau nur für wenige Wochen zu sehen, doch durch die Hilfe von Fotograf Toplak sei es „wenigstens gelungen, die Ausstellung als digitale Ausstellung auf die Website des Museums zu stellen“.

    Führung mit der Witwe

    Vor Ort bei einem Rundgang ließen sich die Besucher der jetzigen Eröffnung mit Publikum von Irmgard Wille-Gingele durch den Gang und die Kabinette führen, in denen ihr Mann Gerhard Gingele – auch bekannt als Restaurator – den großen Schritt vom realistischen Stil bis hin zur Abstraktion beschreiten kann. Das Museum der Stadt Füssen ist dienstags bis sonntags jeweils in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt.

    In der Ausstellung steht ein Maltisch mit Buntstiften und Wasserfarben bereit für alle Besucher , die beim Betrachten der Arbeiten der beiden Gingeles selbst Lust bekommen haben, ein kleines Bild zu malen.

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