Der in Reutte stationierte Rettungshubschrauber RK-2 hat im gerade zu Ende gegangenen Jahr seine Einsatzzahlen weiter gesteigert. Wurde er im Jahr 2023 insgesamt 1088 zu Einsätzen gerufen, waren es 2024 insgesamt 1096. Das geht aus der nun veröffentlichten Jahresbilanz der ARA Flugrettung hervor, die mit den Rettungshubschrauber RK-1 in Fresach und ARA-3 am Nassfeld auch in Kärnten vertreten ist. Dass ARA-3 erstmals auch im Sommer im Einsatz war, hat den größten Anteil am Zuwachs der Einsätze der drei Hubschrauber um 61 auf 2425.
Grenzüberschreitend im Einsatz
Besonders auffällig ist eine Entwicklung, die sich bereits 2023 abzeichnete: RK-1 und RK-2 waren speziell nachts vermehrt außerhalb ihrer angestammten Bundesländer tätig. Flugbetriebsleiter Herbert Graf kennt die Gründe für diese zunehmenden „Grenzüberschreitungen“: „Unsere Dienstzeiten reichen bis weit in die Nacht hinein. Zusammen mit der Möglichkeit der Windenbergung bei Dunkelheit macht uns das zu einem äußerst gefragten Einsatzpartner in ganz Österreich und Süddeutschland, wenn nach Einbruch der Dunkelheit komplexe Rettungsaktionen im unwegsamen alpinen Gelände anstehen.“ Die Möglichkeit, Windenbergungen bei Nacht durchzuführen, stelle für die bodengebundenen Einsatzkräfte eine substanzielle Entlastung dar. „Einerseits minimieren wir dadurch das Risiko für die Rettungskräfte am Boden und andererseits kann die Bergungsaktion deutlich verkürzt werden“, sagt Graf.
Genehmigung zum Instrumentenflug erweitert Einsatzpalette
Schon mehrfach bewährt hat sich die im vergangenen Sommer erlangte Genehmigung, Rettungsflüge bei schlechter Sicht ausschließlich nach Instrumenten durchzuführen. „Mit der Genehmigung zum Instrumentenflug können wir nun die gesamte Einsatzpalette, die ein modernes Binnen-Rettungsflugwesen aktuell auszeichnet, abdecken“, erzählt Graf.
Meiste Einsätze bei internistischen Notfällen
Die meisten Einsätze wurden wie im Vorjahr in Folge internistischer Notfälle absolviert (rund 31 Prozent), gefolgt von alpinen Sport- und Freizeitunfällen (rund 27 Prozent). Am Standort Reutte ging die Zahl der Primäreinsätze von 921 auf 892 zurück, während die der Sekundäreinsätze von 110 auf 137 stieg. Bedauerlicherweise gab es aber auch zehn Fehleinsätze mehr als im Jahr zuvor, nämlich 67. Die Rettungswinde kam 187 Mal zum Einsatz, davon 27 Mal bei Nacht.
Die ARA Flugrettung wurde 2001 als Tochter der Deutschen DRF Flugrettung gegründet und beschäftigt an ihren drei Standorten in Tirol und Kärnten derzeit 90 Mitarbeiter, darunter acht Piloten und 37 Notärzte.
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