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Kinder und Jugendliche stehen auch in Füssen auf Halloween - und was ist mit Allerheiligen?

Zum Feiertag Allerheiligen

Kerze oder Kürbis?

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    Bei Kindern und Jugendlichen steht in diesen Tagen Halloween im Vordergrund. Das Hochfest Allerheiligen, an dem traditionell die Gräber geschmückt und gesegnet werden, hat für diese Altersgruppe kaum mehr eine Bedeutung.
    Bei Kindern und Jugendlichen steht in diesen Tagen Halloween im Vordergrund. Das Hochfest Allerheiligen, an dem traditionell die Gräber geschmückt und gesegnet werden, hat für diese Altersgruppe kaum mehr eine Bedeutung. Foto: Ralf Lienert (Archiv)

    Längst gehört Halloween bei vielen Kindern und jungen Erwachsenen fest zum Jahresablauf. Dabei ist der Brauch, bei dem verkleidete Kinder abends von Haus zu Haus ziehen und mit dem Spruch „Süßes oder Saures“ Süßigkeiten einfordern, vor allem in den USA bekannt, wohin ihn irische Einwanderer brachten. Mutmaßlich liegt der Ursprung von Halloween in einem Fest, das die Kelten im England vor Jahrhunderten feierten. Der ebenfalls am 31. Oktober stattfindende Reformationstag der evangelischen Kirche dagegen spielt für viele Kinder und Jugendliche keine Rolle, auch die Bedeutung vom darauffolgenden katholischen Allerheiligen hat für sie deutlich abgenommen. Also Geistkult statt christlichen Glaubens? Wir sprachen darüber mit Füssens katholischem Stadtpfarrer Frank Deuring.

    Haben Halloween und Allerheiligen etwas miteinander zu tun?

    Deuring: Bei genauerer Betrachtung haben Halloween und Allerheiligen sehr wohl was miteinander zu tun. Es wird abgeleitet vom englischen All Hallows’ Eve – der Abend vor Allerheiligen. Ein Blick in die Geschichte verrät, dass es hierfür unterschiedliche Bräuche gab, die mit den heutigen Bräuchen wenig bis nichts mehr zu tun haben. Ich glaube auch nicht, dass die Kinder, die durch die Straßen ziehen, ihr Tun mit dem Fest Allerheiligen verbinden.

    Haben auch andere kirchliche Feste im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren?

    Deuring: Ich finde es sehr bedauerlich, dass unser Brauchtum immer mehr verloren geht. Zum Beispiel wird St. Martin in den Karnevalshochburgen vom Start in den Fasching verdrängt. Und in manchen Kindergärten heißt es auch nicht mehr Martinsumzug, sondern Lichterfest. So ist es auch mit Allerheiligen.

    Welche Bedeutung von Allerheiligen könnte man Kinder überhaupt noch vermitteln?

    Deuring: Wir alle sind durch unsere Taufe zur Heiligkeit berufen. Es sollte unser aller Bestreben sein, Gutes zu tun, den Mitmenschen in Liebe zu begegnen und den Mut zu haben, von Gott zu erzählen – das sind Dinge, die wir und unsere Gesellschaft brauchen. Und wenn wir an den Gräbern unserer Verstorbenen stehen, dann soll uns allen auch bewusst sein, dass Leben endlich ist und wir auf Gottes Liebe hoffen dürfen – der uns in sein Reich (wir sprechen gerne vom Himmel) aufnehmen wird. Darum brauchen wir vor dem Tod auch keine Angst zu haben.

    Es gibt ja auch vereinzelt Gemeinden, die Halloween als Thema in der Kirche aufgreifen. Was halten Sie davon?

    Deuring: Bis vor einem Jahr haben wir alle Kinder und Jugendlichen zum Vorabend von Allerheiligen zur Nacht der Lichter und Heiligen eingeladen. Am Anfang erlebten wir eine sehr große Resonanz, die in den vergangenen Jahren leider sehr stark zurückgegangen ist. Dennoch war es für alle Besucherinnen und Besucher ein tiefes Erlebnis, das zum klassischen Halloween einen Kontrast darstellte.

    Was machen Sie, wenn es am 31. Oktober abends bei Ihnen klingelt und vor der Tür rufen verkleidete Kindern dann „Süßes oder Saures“?

    Deuring: Vermutlich werde ich am Abend des 31. Oktober noch über dem Schreibtisch sitzen und einige Büroarbeiten machen müssen. Und wenn Kinder läuten, dann lade ich sie gleich ein, bei den Sternsingern mitzumachen. Denn das macht in meinen Augen mehr Sinn, wenn sich Kinder für Kinder einsetzen.

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