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Kurseelsorge in Füssen: „Apfelpfarrer“ predigte gegen Nazi-Terror

Mittagskonzert mit Gebet in Füssen

„Apfelpfarrer“ predigte gegen Nazi-Terror

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    Christian Schulte  - hier als Redner im Chorgestühl von Sankt Mang - ist erfreut: Die Veranstaltungen der Katholischen Kurseelsorge fanden auch bei den einheimischen Besuchern immer großen Anklang.
    Christian Schulte - hier als Redner im Chorgestühl von Sankt Mang - ist erfreut: Die Veranstaltungen der Katholischen Kurseelsorge fanden auch bei den einheimischen Besuchern immer großen Anklang. Foto: Werner Hacker (oh)

    In den Mittelpunkt ihres berührenden Orgelkonzerts im Chorgestühl von Sankt Mang hat Kirchenmusikerin Helene von Rechenberg Variationen des Chorals „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ gestellt. Kurseelsorger Christian Schule – in den Händen einen Apfel präsentierend – erläuterte der Zuhörerschar zum Abschluss der Reihe „Mittagskonzert mit Gebet“ einen außergewöhnlichen christlichen Lebenslauf. Den von Korbinian Aigner, der sich in seinen Predigten gegen die Gewaltherrschaft der Nazis gewandt hatte und dem 1945 die Flucht aus dem Konzentrationslager Dachau gelungen war.

    Drei „seiner“ Bäume beim Berliner Denkmal für die Opfer der NS-Zeit gepflanzt

    Als junger Mann widmete sich Aigner bereits seiner großen Leidenschaft für den Obstanbau. Die verschiedenen Apfelsorten hielt er in Bildern fest, die er als Maler selbst dokumentiert hat. Bekannt wurde der geweihte Priester als „Apfelpfarrer“. Wie Schulte berichtete, sei Aigner auch in der KZ-Gefangenschaft dem Pflanzen von Apfelbäumen treu geblieben. „Die bis heute gezüchtete Sorte KZ-3 trägt seit 1985 zum 100. Geburtstag Aigners die offizielle Bezeichnung als Korbiniatapfel.“ 2013 wurden laut Schulte drei solcher Bäume beim Berliner Denkmal für die Opfer in der NS-Zeit gepflanzt.

    Die 30 Minuten kurze Veranstaltung der Katholischen Kurseelsorge schloss mit dem Gebet „Der Engel des Herrn“. Unter dem 12-Uhr-Glockenklang der Stadtpfarrkirche erhielten die Zuhörer den Segen.

    Krypta in der Füssener Kirche St. Mang besichtigen

    Schulte wies auch auf die von Petra Jaumann-Bader gestaltete musikalische Krypta-Führung am Montag, 20. Oktober, hin. Im Rahmen der Reihe „Geöffnete Himmel“ ist es an diesem Vormittag möglich – bei freiem Eintritt – den ansonsten nicht zugänglichen mystischen Raum des ehemaligen Benediktinerklosters zu besichtigen. Die Teilnehmer treffen sich um 11 Uhr am Haupteingang der Füssener Stadtpfarrkirche. Schulte leitet die Führung mit einem Kurzvortrag zur wechselhaften Geschichte der Krypta und steht für Fragen offen. Beleuchtet wird hier insbesondere auch das segensreiche Wirken des „Apostels des Allgäus“.     

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