Zuhörer wollten von Geigenbaumeister Chaubert wissen, welche Hölzer er für welche Instrumententeile auswählt, welches unterschiedliche Arbeitsgerät dabei benutzt wird – und nicht zuletzt, was dafür nötig ist, damit Musiker im Konzert ihre Zuhörer mit schönen Klängen verwöhnen können.
Der Vortrag machte auch deutlich, dass es heute Produktionsstätten gibt, die ohne größeren Zeitaufwand Geigen in Serie herstellen. Chaubert unterstrich, dass die Qualität eines guten Instruments für Profimusiker nur in stundenlangen Arbeitsschritten erreichbar sei. Bei großer Schnelligkeit – zum Beispiel in Fernost – könne „ein eingefügtes Bauteil nicht passen“. Ein Beispiel: Ein Lehrling brauche oft Tage, um einen Bassbalken exakt einzupassen, machte Chaubert deutlich, der mit seiner mit Zupfinstrumentenbauer Urs Langenbacher geteilten Werkstatt in der Füssener Altstadt als Ausbildungsbetrieb fungiert. Um die oft jahrhundertalten Techniken zu beherrschen und dabei das Bestmögliche aus Hölzern wie Ahorn oder Fichte herauszuholen, werde im Verlauf des Berufswegs „Hören, Fühlen und Wissen“ ganz besonders wichtig.
Die oft „fummeligen“ handwerklichen Herausforderungen an den Geigenbauer – es gibt freilich auch Kolleginnen – stellte Chaubert seinen Zuhörern anschaulich vor. „Gestört“ wurde sein Vortrag durch weitere Museumsgäste, die auf ihrem Rundgang Chauberts versammelte Gruppe auf leisen Sohlen durchschritten. Insgesamt 150 Besucher waren am frühen Nachmittag beim Museumstag in Füssen schon gezählt worden. Der einsetzende Regen dürfte die erfreuliche Zahl noch etwas vergrößert haben, wie es die Museumsmitarbeiterin im Eingangsbereich im Gespräch mit unserer Zeitung erwartet hatte.