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Publikum feiert außergewöhnliche Ikone

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Publikum feiert außergewöhnliche Ikone

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    Tina Turner
    Tina Turner Foto: Peter Samer

    Ein Großereignis haben die Tina Turner Fans im nahezu ausverkauften Ludwigs Festspielhaus in Füssen erlebt. Mit ihrem rauen Timbre, ihrem energiegeladenen Röhren, Fauchen und Schreien und nicht zuletzt wegen ihrer verblüffenden authentischen Optik kam Coco Fletcher, der Star der Show „Simply The Best“, ihrem Vorbild Tina Turner sehr nahe. Auch die weiteren Darsteller und die perfekte Band waren Klasse. In der gekonnten Inszenierung von Bernhard Kurz wurden Turners Lebenslauf und die Hits geschickt verbunden. Die Zuschauer tauchten ein in die Welt des Blues, Soul und Rock ihrer legendären Ikone, die sich 2009 mit ihrem letzten Konzert verabschiedet hatte.

    Der Schauspieler Marten Krebs spielte die Rolle des Managers Roger Davies. Er erfüllte dabei in lockerer Weise mit Erzählpassagen seine dramaturgische Funktion. Die kurzen Szenen wurden unterstützt durch Filmmaterial und Fotos auf der Großleinwand. Dabei erschienen wechselweise das Original und die Darstellerin. Wie in Tinas Zeit war keine aufwendige Bühnen- und Lichttechnik notwendig. Es genügte eine steile Showtreppe und ein Glitzervorhang. Wichtig waren die Akteure, die Leben auf die Bühne brachten. Die Band sorgte mit Drums (Doan Pham), Keyboard (Michael Shand), Bass (Andreas Walter) und Saxofon (Ilia Skibinsky) für starken Sound. Der Saxofonist glänzte mehrmals mit solistischen Beiträgen. Herausragende Bühnenpräsenz zeigte mit seiner Stimme und seinem Gitarrenspiel Vasti Jackson als Ike Turner. Della Miles, Meimouna Coffi und Sharlie Pryce agierten als stimmgewaltige „Ikettes“ Sie bildeten mit passender Gestik den Backgroundchor. Zwei Tänzerinnen trieben mit ihrer Power und Energie die Hauptdarstellerin an. Natürlich passten auch die Outfits mit Glitter, Glamour, und High Heels.

    Schlag auf Schlag folgten die Hits und wurden verbunden mit den wichtigsten Stationen. Tina Turner hieß noch Anna Mae Bullock und traf auf die Gruppe „Kings of Rhythm“. Schließlich wurden Studioaufnahmen gemacht mit Ike & Tina Turner. Vasti Jackson und Coco Fletcher stimmten mit dem Ensemble bekannte Hits aus dieser Zeit an und rissen das Publikum mit. „Rock Me Baby“, „A Fool in Love“, „Come Together“ und vor allem „Nutbush City Limits“ rüttelten auf. Vasti Jackson imponierte mit rasanten Riffs auf seiner Gitarre. Im Gesang harmonierte das Duo scheinbar bestens. Aber im darstellenden Spiel zeigte sich der zur Brutalität neigende Ike. Das führte zur Scheidung und zugleich zum Song „Tinas Dilemma“. Sie musste mit ihren Kindern ein neues Leben aufbauen. Überzeugend in dieser Situation die Wiedergabe von „Proud Mary“! Schließlich folgte die unwahrscheinliche Karriere. Der „Golden Eye Song“ aus James Bond und die Hits „Let’s Stay Together“, der selbstironische Rückblick „What’s Love Got To Do With It“, „We Don’t Need Another Hero“ und „Private Dancer“ schlugen ein. Die rockige, energiegeladene Stimme von Coco Fletcher, der fetzige Sound der Band und die lebendigen Choreografien mit entsprechendem animierendem Hüftschwung waren überzeugend.

    Nach dem Finale mit „I Don’t Wanna Fight Anymore“ und noch einmal „Proud Mary“ riss es das Publikum von den Plätzen und die Stimmung hatte ihren Höhepunkt erreicht. Mit „Simply The Best“, das schon am Anfang erklang und „Nutbush City Limits“, bei dem das Publikum kräftig mitsang, geriet die Veranstaltung zur Feier einer außergewöhnlichen Ikone.

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