Mit 67 Bussen der Regionalverkehr Allgäu GmbH (RVA) und 33 Auftragnehmer-Bussen fahren jährlich mehr als 6,5 Millionen Menschen durch das Allgäu. Darunter zahlreiche Einheimische, Schülerinnen und Schüler sowie Touristinnen und Touristen. Am Montag feierte der RVA ihr 40-jähriges Bestehen auf dem Betriebshof in Füssen und stellte einen neuen Elektrobus vor, der fortan in Füssen fahren soll.
Landrätin Baier-Müller über die Herausforderungen der RVA im Allgäu
„In meiner fünfjährigen Amtszeit kann ich sagen, dass der ÖPNV das komplexeste Thema ist“, sagt die Landrätin des Landkreises Oberallgäu, Indra Baier-Müller, und macht dabei auf die Herausforderungen, die das Busunternehmen zu bewältigen hat, aufmerksam. Etwa die Erwartungen, Sorgen und Nöte der Fahrgäste, Beschwerden, Preisgestaltung sowie der Fachkräftemangel.
Auch der stellvertretende Ostallgäuer Landrat Dr. Paul Wengert setzt auf die Zusammenarbeit der Landkreise, Partnerunternehmen und dem RVA, um sich in Zukunft diesen Themen zu stellen. „Die RVA ist jederzeit bemüht, den wechselnden Ansprüchen der Fahrgäste, Schulen und unseres Landratsamtes gerecht zu werden“, sagt Wengert.
RVA setzt in Füssen in Zukunft auf Elektromobilität
In Zukunft möchte das Unternehmen verstärkt die Elektromobilität angehen. In Füssen sollen künftig sieben E-Busse fahren. Darunter vier Busse mit je 72 Sitzplätzen und drei Gelenkbusse mit 150 Plätzen. „Vor allem wollen wir eine klimaneutrale Mobilität im touristischen Verkehr erreichen“, sagt Stefan Kühn, Vorsitzender der DB Regio Bus Bayern.
„Die ältesten Busse werden wir verkaufen“, sagt RVA-Geschäftsführerin Christiane Jentsch. Die sieben neuen E-Busse sollen nach und nach die ältesten Diesel-Busse ersetzen. Dafür werde eine Ladestation mit sieben Ladesäulen gebaut. „Bis zum 15. Mai läuft noch die Ausschreibung dafür“, sagt Jentsch. Sobald die Ladestation stehe, können die weiteren sechs E-Busse zum Einsatz kommen.
Die neuen Elektrobusse sollen eine Reichweite von 400 Kilometer pro Tag haben, 300 Kilometer seien es dann in der Praxis, sagt Werkstattmeister Steve Riedel bei der Vorführung des Elektrobusses. Erprobt wurde das bei Testfahrten in Passau. 300 Kilometer seien auch grob die Strecke, die ein Busfahrer pro Tag zurücklege.

Neue E-Busse in Füssen: „Spritziges Fahren geht dann nicht“
Ob die Fahrpläne in Zukunft auf die Elektrobusse angepasst werden müssen, werde sich noch zeigen. „Die Fahrpläne sind aktuell noch für Dieselfahrzeuge ausgelegt“, sagt Riedel. Bei der Fahrweise gebe es Unterschiede, erklärt der Meister.
Mit den Dieselfahrzeugen könne man zügiger fahren. Bei den E-Bussen verliert man beim Gasgeben schneller an Akku, daran müssen sich Busfahrerinnen und Busfahrer gewöhnen. „Spritziges Fahren geht dann nicht“, sagt Riedel.
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