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Schäden an der Wallfahrtskirche Maria Hilf in Eisenberg-Speiden: Woher sie kommen, wie sie behoben werden.

Historisches Bauwerk

Woher die Schäden an der Wallfahrtskirche Maria Hilf in Speiden kommen und wie sie wieder weggehen sollen

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    Bauingenieur Dr. Bernhard Mohr(links) und Restaurator Erwin Merath berichten bei einem Infoabend über die Sanierung der Wallfahrtskirche Maria Hilf in Eisenberg-Speiden.
    Bauingenieur Dr. Bernhard Mohr(links) und Restaurator Erwin Merath berichten bei einem Infoabend über die Sanierung der Wallfahrtskirche Maria Hilf in Eisenberg-Speiden. Foto: Albert Guggemos

    Zwei Spezialisten haben bei einem Informationsabend anhand vieler Bilder die zum Teil beträchtlichen Schäden an der Wallfahrtskirche Maria Hilf in Eisenberg-Speiden gezeigt und erläutert, wie diese behoben und mit neuen Teilen ersetzt werden. Eine vor mehr als hundert Jahren getroffene Entscheidung hat demnach bis heute gravierende Folgen. Um die zu beseitigen, ist große Vorsicht und hochgenaues Arbeiten nötig.

    Zum Infoabend über den Verlauf der Sanierungsarbeiten am Dachstuhl der voll eingerüsteten Wallfahrtskirche hatten der Pfarrgemeinderat Zell und Kirchenpfle­ger Hans Berktold ins Speidener Pfarr­heim geladen. Berktold begrüßte dazu als Referenten zwei hochgradige Fach­leute: Bauingenieur Dr. Bernhard Mohr, einen der Leiter des Ingenieurbüros Dr. Schütz in Kempten, sowie den Zimmermeister und aner­kannten Restaurator Erwin Me­rath aus Wiggensbach, der mit zwei Mitarbeitern die Sanierungsmaßnahmen ausführt. Das Büro Dr. Schütz hat sich auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude und Kirchen spezialisiert. Merath hat sich seit fast 50 Jahren als Restaurator auf solche Aufgaben spezialisiert. Sein Name hat weit über das Allgäu hinaus enormes Gewicht.   

    Dach ist zu schwer

    Mohr erklärte die Ursachen der Schä­den an den Gewölben: Durch das enorme Gewicht des Daches – das ur­sprüng­liche Schindeldach wurde nach einem Blitzschlag im Jahr 1905 aus polizeirechtlichen Gründen durch ein Ziegeldach ersetzt – werden die Seiten­mauern auseinandergedrückt. Das führte zu Rissen an den Gewölben. Mit schräg eingebauten Balken, die in Rich­tung Giebel mit V2A-Stahlseilen hoch gespannt werden, kann dieser Druck auf die Seitenwände beseitigt werden, er­klär­te er. 

    Schäden durch eindringendes Wasser

    Enorme Schäden sind durch eindringen­des Regenwasser entstanden. Restaura­tor­ Merath zeige anhand vieler Bil­der die Schäden und wie sie in hochsen­sibler Spezialistenarbeit in mehr­schich­tigen Verfahren ausgetauscht und mit Eichenholz ersetzt werden. Bei all diesen Arbeiten sei extreme Vorsicht und hochgenaues Arbeiten das oberste Gebot, deshalb sei auch seine Truppe so klein, um jegliche Fehler auszuschlie­ßen. Bei allen Erneuerungen wird mit einem Notdach gearbeitet, um Regen­schäden auszuschließen. Mit der Dach­sanierung am Langhaus wurde Anfang April begonnen, bis Mitte Oktober soll der Dachstuhl gesichert und fertig sein.

    Am Ende der anschaulichen Vorträge bedankte sich Kirchenpfleger Berktold mit herzlichen Worten bei den Referenten und wünschte den Arbeiten weiter gutes Gelingen.

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