Zwei Spezialisten haben bei einem Informationsabend anhand vieler Bilder die zum Teil beträchtlichen Schäden an der Wallfahrtskirche Maria Hilf in Eisenberg-Speiden gezeigt und erläutert, wie diese behoben und mit neuen Teilen ersetzt werden. Eine vor mehr als hundert Jahren getroffene Entscheidung hat demnach bis heute gravierende Folgen. Um die zu beseitigen, ist große Vorsicht und hochgenaues Arbeiten nötig.
Zum Infoabend über den Verlauf der Sanierungsarbeiten am Dachstuhl der voll eingerüsteten Wallfahrtskirche hatten der Pfarrgemeinderat Zell und Kirchenpfleger Hans Berktold ins Speidener Pfarrheim geladen. Berktold begrüßte dazu als Referenten zwei hochgradige Fachleute: Bauingenieur Dr. Bernhard Mohr, einen der Leiter des Ingenieurbüros Dr. Schütz in Kempten, sowie den Zimmermeister und anerkannten Restaurator Erwin Merath aus Wiggensbach, der mit zwei Mitarbeitern die Sanierungsmaßnahmen ausführt. Das Büro Dr. Schütz hat sich auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude und Kirchen spezialisiert. Merath hat sich seit fast 50 Jahren als Restaurator auf solche Aufgaben spezialisiert. Sein Name hat weit über das Allgäu hinaus enormes Gewicht.
Dach ist zu schwer
Mohr erklärte die Ursachen der Schäden an den Gewölben: Durch das enorme Gewicht des Daches – das ursprüngliche Schindeldach wurde nach einem Blitzschlag im Jahr 1905 aus polizeirechtlichen Gründen durch ein Ziegeldach ersetzt – werden die Seitenmauern auseinandergedrückt. Das führte zu Rissen an den Gewölben. Mit schräg eingebauten Balken, die in Richtung Giebel mit V2A-Stahlseilen hoch gespannt werden, kann dieser Druck auf die Seitenwände beseitigt werden, erklärte er.
Schäden durch eindringendes Wasser
Enorme Schäden sind durch eindringendes Regenwasser entstanden. Restaurator Merath zeige anhand vieler Bilder die Schäden und wie sie in hochsensibler Spezialistenarbeit in mehrschichtigen Verfahren ausgetauscht und mit Eichenholz ersetzt werden. Bei all diesen Arbeiten sei extreme Vorsicht und hochgenaues Arbeiten das oberste Gebot, deshalb sei auch seine Truppe so klein, um jegliche Fehler auszuschließen. Bei allen Erneuerungen wird mit einem Notdach gearbeitet, um Regenschäden auszuschließen. Mit der Dachsanierung am Langhaus wurde Anfang April begonnen, bis Mitte Oktober soll der Dachstuhl gesichert und fertig sein.
Am Ende der anschaulichen Vorträge bedankte sich Kirchenpfleger Berktold mit herzlichen Worten bei den Referenten und wünschte den Arbeiten weiter gutes Gelingen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden