Noch 1860 wurde Füssen samt Umgebung als „Leiden-Christi-Land“ bezeichnet. Doch dann kam eine Fabrik, die alles grundlegend änderte. Die Gründung der „Mechanischen Seilerwaaren Fabrik Füssen“ im Jahr 1861 bedeutete einen enormen Entwicklungsschub für die gesamte Stadt, die von einer jahrhundertelang währenden Stagnation und Verarmungstendenzen geprägt war. Die Geschichte dieses Unternehmens – das später als Hanfwerke und danach als Füssener Textil AG bis zur Einstellung der Produktion durch die Insolvenz im Jahr 2009 weiterlief – ist gut erforscht. Doch was ist mit den zigtausenden Menschen, die dort arbeiteten? Die Geschichte der Füssener Fabriklar soll nun durch ein Forschungsprojekt ans Tageslicht gebracht werden. Hierzu erhoffen sich Brigitte Protschka, die Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben, und Füssens früherer Kulturamts- und Museumsleiter Thomas Riedmiller Unterstützung aus der Bevölkerung: Wer kann sich noch an die Erzählungen seiner (Groß-)Eltern erinnern, die bei den Hanfwerken beschäftigt waren, gibt es historische Fotos oder gar schriftliche Aufzeichnungen früherer Fabriklar?
Projekt zur Stadtgeschichte
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