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Toter Bergsteiger Luis Stitzinger: Witwe Alix von Melle verstreut Asche auf 7000er m Himalaya

Abschied von Luis Stitzinger

Witwe verstreut Asche von Luis Stitzinger im Himalaya auf 7426 Metern Höhe

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    Alix von Melle nahm auf einem Siebentausender Abschied von ihrem verstorbenen Mann, dem Bergsteiger Luis Stitzinger.
    Alix von Melle nahm auf einem Siebentausender Abschied von ihrem verstorbenen Mann, dem Bergsteiger Luis Stitzinger. Foto: privat, Alix von Melle

    Auf 7246 Metern Höhe hat Alix von Melle nun Abschied von ihrem verstorbenen Mann Luis Stitzinger genommen. Die Witwe des Allgäuer Extrembergsteigers hat seine Asche auf dem Dhaulagiri VII in Nepal verstreut. Das teilte sie im Gespräch mit dem BR mit. Alix von Melle ist selbst eine berühmte Bergsteigerin, die auch viele Gipfel gemeinsam mit ihrem Mann bestieg. Nach dessen Tod sei es zwar "bittersüßes Gefühl", diese Touren ohne ihren Mann zu machen. Mit dem Bergsteigen aufzuhören, sei jedoch nie zur Debatte gestanden, sagt von Melle.

    Abschied von Luis Stitzinger auf dem Gipfel im Himalaya

    In Nepal nahm die Alpinistin nun an einer Expedition auf den Dhaulagiri VII teil. Am Gipfel verstreute sie die Asche ihres Mannes. Die letzte Ruhestätte des Bergsteigers liegt damit im Himalaya. Dort ist Stitzinger vergangenes Jahr ums Leben gekommen. Er kam beim Abstieg vom Gipfel des Kangchendzönga, dem dritthöchsten Berg der Erde, nicht mehr wie geplant im Basislager an. Seine Leiche wurde von einem Rettungsteam auf einer Höhe von 8400 Metern gefunden und später ins Tal gebracht.

    Dabei war es der Wunsch des Bergsteigers, dass seine Leiche im Falle eines Unglücks in den Bergen bleiben sollte. So müsse niemand für die Bergung sein Leben riskieren. Im Gespräch mit unserer Redaktion wenige Monate nach den Ereignissen schilderte von Melle die Gründe dafür: "Wir hätten Luis diesen letzten Wunsch gerne erfüllt. Doch ein neues Gesetz in Nepal verpflichtet Trekking-Agenturen und Expeditionen dazu, ihren Müll wieder vom Berg mit herunter zu nehmen. Makabererweise zählen dazu auch die sterblichen Überreste eines Menschen. So haben wir entschieden, Luis nach Kathmandu zu bringen, wo er einige Tage später mit dem Helikopter eintraf."

    Nachruf auf Luis Stitzinger

    Unserem Redakteur Benedikt Siegert hat Luis Stitzinger vor seinem Tod von seinem geplanten Projekt am Kangchendzönga erzählt. In seinem Nachruf trauert Siegert "um einen großen Alpinist und einen noch größerer Mensch".

    Alix von Melle spricht auf Vorträgen über ihre Leidenschaft Bergsteigen, die sie 25 Jahre lang mit ihrem Mann teilen konnte, sowie über die letzte Expedition ihres Mannes. In den kommenden Woche finden zwei Vorträge im Allgäu statt:

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