Für Freunde einer werkgetreuen Aufführung war das Richard-Wagner-Festival Wels Kult. Bis von weit her reisten sie an, um Jahr für Jahr ein kleines Hotel-Theater zu füllen. Bis 2015 die Stadt Wels und das Bundesland Oberösterreich den Geldhahn zudrehten. Mit „Tristan und Isolde“ klang aus, was 25 Jahre zuvor mit dem Festkonzert zur Einweihung einer Richard-Wagner-Büste im Hotel Greif begonnen hatte. Genau diese Produktion wird nun fünf Jahre später in Ludwigs Festspielhaus in Füssen wieder aufgenommen, zu ihrer „unbeschreiblichen Freude“, wie die Welser Intendantin Renate Doppler schreibt. Am Forggensee hofft man unterdessen, zum neuen Mekka der Richard-Wagner-Gesellschaften zu werden, die bereits ihr Erscheinen in Gruppen avisiert haben. „Das sind Freaks“, sagt Theaterdirektor Benjamin Sahler. „Für die ist Wagner fast wie eine Droge.“
Füssen