Da war selbst der Füssener Vogelkundler Richard Wismath baff: Vom 13. auf 14. August wurden viele Weißstörche im Stadtgebiet gesichtet. Allein auf einem abgemähten Feld nördlich Füssens waren laut Wismath 172 Weißstörche auf Nahrungssuche unterwegs.
Nach seinen langjährigen Beobachtungen habe es in Füssen noch nie eine so große Anzahl von Weißstörchen gegeben.
Was noch verwunderte: Die Störche waren auf weiß verkalkten Beinen unterwegs. Das hatte mit vor wenigen Tagen noch großen Hitze zu tun, erklärt der Vogelkundler.
Störche in Füssen: Warum haben die Tiere weiße Beine?
Auch für ihn war es „sehr auffällig“, dass fast alle Weißstörche auf dem abgemähten Feld weiße Beine hatten, die sonst durchgehend rot leuchten. Das hat ein besonderes Bewandtnis. Störche besitzen keine Schweißdrüsen und können deshalb nicht wie Menschen schwitzen. Wenn es ihnen zu heiß wird, können sie nur hecheln.
„Aber sie bespritzen dann ihre Beine mit ihrem Kot. Deshalb erscheinen die Beine an heißen Tagen manchmal weiß“, so Wismath. Durch den feuchten Kot werde bei dessen Verdunstung dem Körper der Störche Wärme entzogen und sie kühlen sich dadurch. Die weiße Farbe reflektiere das Sonnenlicht und wirke wie eine Klimaanlage, erklärt er.