„People call me the Kaiser.“ So hatte sich Franz Beckenbauer immer wieder witzelnd auf der internationalen Bühne vorgestellt. Zuletzt im südafrikanischen Durban, als es um die letztlich gescheiterte Olympia-Bewerbung Münchens ging. Wie er zu seinem legendären Beinamen kam, lässt sich heute nicht mehr zweifelsfrei klären. Wahrscheinlich ist jedoch ein Foto der Grund dafür. Beckenbauer ließ sich nämlich 1968 in Wien neben einer Büste des Habsburgers Kaisers Franz I. ablichten. Die Aufnahme verbreitete sich in Windeseile und spätestens, als in einem Zeitungsartikel vom „Fußball-Kaiser“ die Rede war, hatte Beckenbauer seinen Spitznamen sicher. Mit Füssen verband den Kaiser aber der König. Beckenbauer, der am Sonntag 78-jährig verstarb, war in den Anfangsjahren des Festspielhauses Neuschwanstein mehrfach als Ehrengast präsent. Zum ersten Mal am 7. April 2000 als Schirmherr einer Unicef-Gala. Dabei traf Kaiser Franz auf Königsdarsteller Jan Ammann, der die Rolle bis heute mimt.
Zum Tod von Franz Beckenbauer