Wenn der Fußballstar David Alaba sich entscheiden müsste zwischen einem Urlaub in den Bergen oder am Strand, würde er sich eigenen Aussagen zufolge inzwischen lieber in den Sand legen. Wie passend, dass der gebürtige Wiener 2021 vom FC Bayern München zu Real Madrid gewechselt hat – auch wenn das Meer hier nicht so nahe liegen dürfte, wie die Berge an München.
Mit dem Wechsel in die spanische Hauptstadt begann für Alaba ein neuer Lebensabschnitt in einer steilen Karriere. 13 Jahre lang kickte der Profi beim 1. FC und wurde von Teamkollegen und Trainern gleichermaßen geschätzt. Als er im Alter von gerade einmal 15 Jahren bei einem Turnier in Bremen gescoutet wurde – damals spielte er noch für Austria Wien – war das ein überwältigender Moment für ihn. “Da geht ja irgendwo ein Traum in Erfüllung, aber natürlich ist man da schon nervös.”, berichtet er im Interview.
David Alaba: Österreichs Ausnahmetalent
“Ich bin damals mit 16 Jahren nach München gekommen”, beschreibt er im Interview. Auch von dem Heimweh, das er damals oft hatte, berichtet der heute 30-Jährige, “Aber Gott sei Dank war Wien jetzt nicht so weit weg”. Mit dem Zug ging es dann oft an den Wochenenden in die Heimat Wien. Dort ist Alaba geboren und aufgewachsen und gilt inzwischen als Österreichs bester Fußballspieler der Neuzeit. Im Sommer 2010 nannte ihn der damalige Trainer der U21-Auswahl Österreichs, Andreas Herzog "ein Juwel, ein Segen für den österreichischen Fußball.” Dieser Beschreibung wurde Alaba gerecht, als er 2022 bereits zum neunten Mal Österreichs Fußballer des Jahres wurde.
David Alaba im Porträt: Angriff oder doch eher Verteidigung?
Angefangen hat alles bei Alabas Ausbildungsklub Austria Wien. Dort spielte er im Januar 2008 – damals noch als Angreifer – sein erstes Spiel in einer Profimannschaft: Es war ein Testspiel gegen den Florisdorfer AC, einen Wiener Stadtteilverein. In seiner Zeit in Bayern wechselte der gelernte Angreifer in die Defensive und spielte fortan hinten links in der Abwehr. Obwohl diese Position völlig neu für den damals 17-Jährigen war, sollte er damit in den kommenden Jahren zu einem souveränen und zuverlässigen Verteidiger werden.
Auch in der österreichischen Nationalmannschaft, für deren U21-Auswahl Alaba 2009 sein erstes 1:0 gegen Schottland holte, spielt er in der Abwehr. Die Debatte um seine Position in der Nationalmannschaft bestimmte über Jahre hinweg die Berichterstattung um Alaba. Inzwischen hat sich der Profi auf der Position des linken Innenverteidigers festgebissen – in der Nationalmannschaft, wie auch zuvor bei Bayern München und aktuell bei Real Madrid.
David Alaba: ein "kleiner Schlawiner"
Nach seinem ersten Spiel für die U21 Nationalmannschaft nannte ihn sein damaliger Teamchef Herzog einen Schlawiner. Alaba erinnert sich: “Ja ich würde schon sagen, dass ich ein kleiner Schlawiner war”, gesteht er in einem Interview mit dem FCB. Doch auch diese Eigenschaft dürfte dazu beigetragen haben, dass sich der Youngster so schnell mit Fußballprofis wie Franck Ribéry verstanden hat, der ja bekanntermaßen auch gerne den Teamkollegen ein paar Streiche spielte. Ein großes Vorbild für ihn war Bastian Schweinsteiger, mit dem er auch privat viel erlebt hat. “Ich bin ihm wirklich für sehr vieles dankbar, weil er auch vom ersten Tag an für mich da war”, verrät er im Interview.