Es ist das Finale um Rang eins - denn der ERC Sonthofen will als Tabellenführer in die Play-offs starten: Am Freitag ab 20 Uhr geht der Eishockey-Landesligist das letzte Mal in dieser kräftezehrenden Hauptrunde aufs Eis. Zu Gast im Eisstadion an der Hindelanger Straße ist der Tabellensechste ERC Lechbruck, der sich in dieser Spielzeit bereits mehrfach als unbequemer Gegner präsentiert hat. Mit einem Sieg gegen die „Flößer“ würde der ERC nicht nur den 23. Sieg im 26. Match einfahren, sondern auch als Tabellenführer in die Play-offs starten.
Landesliga-Play-offs starten am 16.Februar
Mit einem positiven Gefühl und viel Rückenwind möchte das Team dann ab 16. Februar in die Entscheidungsspiele gehen. Die Ausgangsposition vor dem abschließenden Hauptrundenwochenende ist einfach: Holen sich die Schwarz-Gelben im Heimspiel gegen Lechbruck die drei Punkte, ist ihnen die Tabellenführung und damit die optimale Startbedingung vor den Play-offs, sicher. Selbst zwei Punkte (Sieg nach Overtime oder Penaltyschießen), ein Punkt (Niederlage nach Overtime oder Penaltyschießen) oder gar eine Niederlage würden für Platz eins reichen, sofern der Tabellenzweite ESV Burgau am Sonntag sein letztes Hauptrundenspiel ebenfalls gegen Lechbruck nicht gewinnt. Die Eisbären aus dem Landkreis Günzburg rangieren mit einem Zähler Rückstand auf den ERC auf dem zweiten Platz, weisen aber das bessere Torverhältnis auf.
So oder so: Die Oberallgäuer haben es in der Hand, sich für eine herausragende Hauptrunde, in der sie alle vier prestigeträchtigen Derbys gegen die Pfronten Falcons und drei der vier Duelle mit Burgau für sich entschieden, mit Platz eins zu belohnen. Und allein das nötigt allen, die es mit dem ERC halten, großen Respekt ab. Schließlich waren die vergangenen Monate immer wieder geprägt von Rückschlägen.
ERC Sonthofen im Winter mit vielen Verletzungsproblemen
Insbesondere verletzungsbedingte Ausfälle von Leistungsträgern durchkreuzten die Pläne von Coach Helmut Wahl und Spielertrainer Vladimir Kames, mit einer eingespielten Formation die Meisterschaftsspiele zu bestreiten. Ob Matyas Stransky, Josef Slavicek, Denis Adebahr, Justin Weber oder zuletzt Adam Suchomer: Der besondere Charakter im Mannschaftsgefüge zeigte sich nach diesen personellen Aderlässen. Das Team rückte zusammen und eilte mit Leidenschaft und Laufbereitschaft von Sieg zu Sieg. Immerhin sind Stransky und Adebahr zurück im Kader. Ob Suchomer zurück zur Mannschaft stößt, ist ungewiss. Sicher hingegen ist, dass Slavicek in dieser Saison kein Spiel mehr für den ERC bestreiten wird.
Zurück zum letzten Hauptrundenmatch am Freitag. Gleich, ob ein, zwei oder drei Punkte: Auf Rechenspiele möchte sich das Team aus der Kreisstadt freilich erst gar nicht einlassen. Ziel ist es, mit einem überzeugenden Auftritt vor heimischem Publikum nicht nur die Fans mitzureißen, sondern vor allem mit einem guten Gefühl in die aus sportlicher Sicht heißeste Phase des Jahres zu starten. Bei aller Qualität und mannschaftlicher Geschlossenheit, die diese Truppe in einer überragenden Hauptrunde aufs Eis gebracht hat – dieses gute Gefühl, dieser „Flow“ kann in den Play-offs zu einem entscheidenden Faktor werden.
Fünf Spieler kehren in den Kader zurück
Positive Nachrichten gibt es von der Ausfallliste: Vermutlich werden nach krankheitsbedingter Pause am vergangenen Wochenende Chad Frost, Nicolas Neuber, Denis Adebahr, Jonas Gotzler und Philipp Zeiske wieder zur Verfügung stehen.
Ein wichtiges Signal, denn eine gute Ausgangsposition nach der Hauptrunde ist zwar wichtig, die Play-offs aber sind ein anderes Kaliber als die Hauptrunde. In den Entscheidungsspielen müssen Spieler, Trainer, Staff und Fans auf den Punkt konzentriert und gewillt sein, gemeinschaftlich alles in die Waagschale zu werfen, um nach 60 Minuten als Sieger vom Eis zu gehen. Dass die Sonthofer eine besondere Mentalität besitzen und vom Trainerteam vorgelebt bekommen, haben sie in den nunmehr 25 absolvierten Hauptrundenspielen immer wieder gezeigt. Selbst in Partien, in denen sie nicht ihr bestes Hockey zeigten, raufte sich die Mannschaft am Ende zusammen und drehte sie.
Zuletzt waren die Oberallgäuer erneut nah dran, dieses Kunststück zu schaffen. Nach 0:2-Rückstand im offenen Stadion von Lechbruck verlor der ERC am Ende zwar noch mit 3:4 nach Verlängerung, durch die parallele Niederlage der Burgauer in Pfronten schob man sich aber mit diesem Punktgewinn wieder vorbei auf Platz eins. So hatte der aufopferungsvolle Kampf der Rumpftruppe im Ostallgäu trotz dritter Saisonniederlage doch noch eine gute und nicht unerhebliche Komponente. Im Hinblick auf Freitagabend gilt es nun, mit voller Konzentration und einer nötigen Gier das letzte Hauptrundenspiel zu bestreiten. (nbe)
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