Jubiläumsweg, E5, Via Alpina - durch das Allgäu führen einige Höhenwege, darunter auch der Heilbronner Weg. Wir stellen die beliebte Tour, die auf der Grenze zwischen Allgäu und Tirol verläuft, vor.
Wie lang ist der Heilbronner Weg im Allgäu?
Der Heilbronner Weg ist mit drei Kilometern Länge deutlich kürzer als andere Höhenwege im Allgäu - zum Vergleich: Der Jubiläumsweg ist 18 Kilometer lang. Aber wieso heißt der Weg "Heilbronner Weg"? Alles zur Geschichte erfahren Sie hier.
Route und Etappen: der Heilbronner Weg im Allgäu
Wie die meisten Fernwander- und Höhenwege kann man den Heilbronner Weg in zwei Richtungen beschreiten, viele Wanderer wählen aber diese Route:
Rappenseehütte - Heilbronner Weg - optional: Waltenberger Haus - Heilbronner Weg - Kemptner Hütte
So könnte eine Tour auf dem Heilbronner Weg in Etappen aussehen:
TAG 1
Zur Rappenseehütte steigt man vom Oberstdorfer Ortsteil Faistenoy auf - dort kann man beispielsweise am Parkplatz der Fellhornbahn parken oder mit dem ÖPNV hinfahren. Etwa fünf Stunden ist man - je nach Fitness - unterwegs, bis man die Rappenseehütte erreicht. Unterwegs kann man beispielsweise bei der Petersalpe oder der Enzianhütte einkehren. Obwohl die Rappenseehütte die größte DAV-Hütte ist, sollte man den Schlafplatz vorab reservieren - denn gerade in den Sommermonaten ist auf dem Heilbronner Weg einiges los. Bevor man auf der Rappenseehütte zum Abendessen und ins Bett geht, sollte man noch einen kurzen Abstecher zum Rappensee, Deutschlands südlichstem See, machen.
TAG 2
Nach der Nacht auf der Rappenseehütte startet man zum Heilbronner Weg. Dieser beginnt offiziell hinter dem Hohen Licht, das zu den sieben höchsten Bergen der Allgäuer Alpen zählt, am "Heilbronner Törle". Durch diese Spalte im Fels muss man sich quetschen, bevor es offiziell mit dem Heilbronner Weg losgeht. Eine der spektakulärsten Stellen des Höhenwegs erwartet die Wanderer am Steinschartenkopf: Hier gilt es, eine Leiter zu erklimmern, außerdem gibt es eine Metallbrücke in luftiger Höhe. Wunderschöne Ausblicke sind bei gutem Wetter garantiert, wenn man weiter wandert und am Wilden Mann vorbeikommt. Optional könnte man danach zum Waltenberger Haus absteigen und dort eine Nacht verbringen.
Tut man dies nicht, wandert man an Hochfrottspitze und Mädelegabel vorbei und passiert den Schwarzmilzferner, den letzten Allgäuer Gletscher. Ab da verläuft der Weg in Richtung Kemptener Hütte deutlich flacher. Die Aussichten sind aber nicht weniger schön und die Chancen stehen gut, ein paar Vertreter der Allgäuer Tierwelt anzutreffen. Nach etwa sechs Stunden hat man dann das zweite - oder dritte - Nachtquartier, die Kemptner Hütte, erreicht.
TAG 3
Von der Kemptner Hütte steigt man durch das Trettachtal in die Spielmannsau nach Oberstdorf ab. Dauer: etwa drei Stunden. Von der Spielmannsau bis nach Oberstdorf sind es noch einmal etwa zwei Stunden.
Braucht man für den Heilbronner Weg Kletterausrüstung?
Wer den Heilbronner Weg gehen will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dies eine hochalpine Unternehmung ist, die Trittsicherheit, Kondition und vor allem gutes Schuhwerk und einen Regenschutz erfordert. Eine Kletterausrüstung ist prinzipiell nicht vonnöten, wer sich aber mit einem Klettersteig-Set sicherer fühlt, kann dieses mitnehmen. Ein Helm gegen möglichen Steinschlag kann ebenfalls nicht schaden. Auch Stöcke und Grödel können bei noch bestehenden Schneefeldern hilfreich sein.
Generell gilt, dass man den Heilbronner Weg am besten in den Sommermonaten begeht und dies auch nur bei trockener Wetterlage. Vorab sollte man sich bei den Hüttenwirten und beim aktuellen Oberstdorfer Bergsportbericht informieren, wie die Bedingungen sind.
Der Deutsche Alpenverein (DAV) empfiehlt außerdem, den Heilbronner Weg in der beschriebenen Richtung zu gehen, da dann die schwierigeren Etappen am Tagesbeginn liegen, wenn man noch fitter ist. Außerdem ist morgens die Gewittergefahr meist geringer.
DAV-Hütten: Was braucht man?
In Sachen Ausrüstung sollte man außerdem darauf achten, dass man alles dabei hat, was man für eine Übernachtung auf einer DAV-Hütte benötigt:
- DAV-Ausweis (falls vorhanden)
- Hausschuhe
- Hüttenschlafsack
Alles zum Jubiläumsweg lesen Sie hier.