Er bleibt das Maß aller Dinge am Ammersee. Nach 2017, 2019, 2019 und 2022 triumphierte der Immenstädter Ausnahme-Schwimmer Marcus Joas zum unglaublichen fünften Mal beim Ammerseeschwimmen – und „vergoldete“ mit dem Sieg am Ehrentag sogar noch seinen 24. Geburtstag.
Kuriose Geschichte zum ersten Ammerseeschwimmen
Zum 115. Mal trug der SB Delphin Augsburg sein jährliches Ammerseeschwimmen aus. Entstanden war die Traditionsveranstaltung aus einer Mutprobe heraus, als drei Jahre nach Gründung des Clubs drei Abenteuerlustige 1906 die Überquerung des Sees in Angriff nahmen.
Seitdem hat sich in dem Sport viel entwickelt – ein „Feeling“ von Freiheit und Abenteuer ist jedoch geblieben, wenn man an der schmalsten Stelle des Ammersees in Schondorf ins Wasser sprintet und die etwa 2,2 km lange Strecke nach Buch auf die andere Seite in Angriff nimmt.

Die Veranstaltung war nur während der beiden Weltkriege und in den Corona-Jahren 2020 und 2021 ausgefallen. Nach 2016 gab es wie erwähnt keine anderen Sieger außer Marcus Joas.
Insgesamt zwölf Schwimmer des TV 1860 Immenstadt hatten einen der begehrten Startplätze erhalten und stürzten sich bei strahlendem Sonnenschein in die Fluten des gut zwanzig Grad warmen Ammersees.
Joas dominiert das Rennen von Beginn an
Erstmals war der TVI auch in der Wasseraufsicht dabei: Monika und Jakob Schneider begleiteten das Teilnehmerfeld in einem Tretboot über den See. Joas setzte sich auch in diesem Jahr von Anfang an an die Spitze des Feldes und erreichte nach 26:57 Minuten das Ziel.
Da die Zeitmessung nicht gleich auslöste, stand im Protokoll am Ende eine 27:01. Damit kam der Städtler der Rekordzeit von 26:30 recht nahe. Diese erzielte 2000 Oliver Lampe – Olympiateilnehmer 1996 in Atlanta. Der Zweite, der im Ziel anschlug, war Marcus’ Bruder Simon (28:45) kurz vor Xaver Käser (28:51). Damit gehörte das komplette Siegerpodest bereits dem TVI.
Doch damit nicht genug: Der Vierte war Xavers Bruder Anton (29:55), sodass zwei Brüder-Paare unter den Top-Vier landeten. Mit Maximilian Schnalzger ging schließlich auch noch der fünfte Platz bei den Männern an den TVI.
Obwohl Ottmar Käser und Paul Volland (beide Jahrgang 2011) die jüngsten Starter waren, schafften auch die Youngsters den Sprung in die Top-Ten: Ottmar (38:59) wurde Achter, Paul (40:41) Neunter.
Immenstädter Damen räumen ab
Auch die TVI-Damen räumten ab: Wie im Vorjahr sicherte sich Vanessa Hoffmann souverän den Sieg. Die 19-jährige erreichte nach 31:24 das Ziel in Buch. Auch sie durfte mehr als eineinhalb Minuten warten, bis die zweitschnellste Frau – Franziska Joas von der SG Gundelfingen und die Cousine von Marcus und Simon Joas – anschlug.
Rang drei holte wie im Vorjahr Sigrid Leistner (35:46). Auf Platz vier schwamm bei ihrer ersten Ammersee-Überquerung Selina Hoffmann (36:18). Trainerin Birgit Joas wurde Fünfte (38:20). Das herausragende Gesamtergebnis vervollständigte Nadine Willer. Die 20-Jährige gab im Ammersee ihre Premiere über solch eine lange Wettkampfdistanz und wurde nach 48:13 Minuten 23.