Der Klinikverbund Allgäu strebt eine Kooperation mit Fetzer & Pfund an. Mit einem der großen Anbieter im Bereich Physio- und Ergotherapie in Kempten und im Oberallgäu sollen neue Versorgungsangebote für die Patienten entstehen.
Gerüchte waren aufgekommen nach der nicht-öffentlichen Dezembersitzung des Aufsichtsrats. Geschäftsführer Andreas Ruland räumte inzwischen ein, dass es ein Fehler gewesen sei, das Thema nicht als ordentlichen Tagesordnungspunkt behandelt zu haben. Das wurde nun nachgeholt, diesmal in Ottobeuren.
Was Fetzer & Pfund für die Kliniken so interessant macht, sei ein Alleinstellungsmerkmal, informierte Ruland: Das Unternehmen sei in der Region das einzige, das erweiterte ambulante Physiotherapie mit allen Kostenträgern inklusive der deutschen Rentenversicherung abrechnen darf. Es gehe also nicht um übliche physiotherapeutische Leistungen, sondern um ein ganzes Paket.
Zu einer ganztägigen ambulanten Rehabilitation gehöre ein Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegepersonal, Sozialpädagogen, Sportlehrern, Therapeuten, Masseuren, Diätassistenten und medizinisch-technischen Assistenten.
Zu Summen machte Ruland keine Angaben, die Verhandlungen über eine mögliche Beteiligung oder einen Kauf hätten noch gar nicht begonnen. Die Zusammenarbeit mit Fetzer & Pfund soll während der nächsten Aufsichtsratssitzung (22. April) beschlossen werden.
Andere Physiotherapie-Einrichtungen sehen die Entwicklung mit Sorge, hieß es aus dem Unterallgäu. Gesuchte Mitarbeiter könnten mit lukrativen Angeboten abgeworben werden, war zu hören. Ruland versprach indes, bei Angeboten im Bereich Prähabilitation und zusätzlichem Bedarf an Versorgungsleistungen lokale Physiotherapiepraxen einzubinden.