Bohrmehl im Wald und tote Bäume. Schuld daran ist der Borkenkäfer. Er macht den Förstern und Waldbesitzern in diesem Frühjahr wieder sehr zu schaffen. Die Witterung im vergangenen Jahr mit ihrem trockenen und heißen Sommer war ideal für den Populationsaufbau des gefürchteten Forstschädlings. Deshalb hat der Forstbetrieb Sonthofen jetzt im Gunzesrieder Tal und im Großen Wald bei Wertach sogenannte Pheromonfallen aufgestellt. Sie sollen den Schwärmflug der beiden Borkenkäferarten „Kupferstecher“ und „Buchdrucker“ erfassen. Mittels artspezifischer Duftstoffe locken die Fallen die beiden Borkenkäferarten an. „Die Fangergebnisse werden an die bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und die örtlich zuständigen Ämter für Landwirtschaft und Forsten (ÄELF), bei uns in Immenstadt und Kaufbeuren, weitergeleitet. Die LWF wertet die Daten aus und veröffentlicht sie“, beschreibt Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting den Prozess. „Das erfasste Schwärmverhalten und die Gefährdungseinschätzung liefern uns Förstern und den Waldbesitzern wertvolle Informationen im Jahresverlauf“, erklärt Rainer Ruf, Revierförster im Großen Wald zwischen dem Wertacher Hörnle und dem Grünten. „Wir wissen dann, wann eine intensive Borkenkäferkontrolle und gezielte Bekämpfung durchzuführen ist“, so Ruf weiter.
Sonthofen