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Mit Spenden der Wallfahrer erbaut

Oberstaufen-Aach

Mit Spenden der Wallfahrer erbaut

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    Kirche Maria Schnee
    Kirche Maria Schnee Foto: Sabine Nitsche

    Die Wallfahrtskirche Maria Schnee in Oberstaufen-Aach wird in diesem Jahr 300 Jahre alt. Mit einem Festgottesdienst, den Weihbischof Florian Wörner zelebrieren wird, feiert der Ort am Sonntag, 4. August, um 10 Uhr das Jubiläum des geschichts-trächtigen Gotteshauses im Grenzgebiet zu Österreich. Zum 300. Geburtstag hat Kirchenpfleger Bernhard Mayer im Namen der Pfarrgemeinde eine Festschrift herausgegeben, in der die Baugeschichte und die Ausgestaltung der Kirche vorgestellt werden.

    Bereits 1702 errichteten fromme Bauern eine Kapelle in Aach. Von den Chorherren von Oberstaufen erhielten sie die geschnitzte „Schutzmantelmadonna“, die aus der 1680 in Oberstaufen ausgebrannten gotischen Kirche stammt. Das Kunstwerk wird der Schule des Ulmer Künstlers Hans Multscher oder seinem Gesellen Hans Rueland von Wangen (1450/60) zugeordnet und lockte viele Beter aus nah und fern an.

    Am 5. August 1703, dem Kirchweihfest der Marienbasilika in Rom, wurde die erste heilige Messe in der Kapelle gefeiert – begleitet von Schneefall mitten im Sommer. Die Legende besagt, dass dieser Schneefall der späteren Kirche den Namen „Maria Schnee“ gegeben habe. Mit den Spenden der vielen Wallfahrer, die auch aus Österreich und der Schweiz kamen, wurde 1719 die jetzige Kirche gebaut. In den 1770er-Jahren wurden zwei Seitenaltäre aufgestellt, der Kreuzweg gestaltet und der Hochaltar geschaffen. Die Beichtstühle und das Chorgestühl folgten dann einige Jahre später.

    Der morsche Dachreiter des Gebäudes wurde 1824 durch einen Turm ersetzt, der 1862 seinen markanten Spitzhelm erhielt. 1857 wurde Aach eine eigenständige Pfarrei. 1967 baute man eine Sakristei an, die statische Sanierung des Dachstuhls war im Jahr 2012 erforderlich. Im Zuge der Baumaßnahme erfolgte ein neuer Außen- und Innenanstrich ebenso wie die Erneuerung der Zifferblätter der Turmuhr.

    Nach der Innensanierung wurden 2015 ein neuer Altar, Ambo und Osterkerzenständer von Bildhauer Raphael Graf aus Eichstätt geschaffen. Zwischen den Steinplatten des Altars ist das typisch Allgäuer Material Filz eingearbeitet worden. Dieses soll in seiner wärmenden und schützenden Eigenschaft die Verbindung zur Schutzmantelmadonna symbolisieren.

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