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Nicht lähmen lassen, sondern laufen

Sonthofen

Nicht lähmen lassen, sondern laufen

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    Torsten Reichelt
    Torsten Reichelt Foto: Foto: Dominik Berchtold

    Darum geht es im Kern: Unter dem Motto „What ever you run“ helfen Menschen zusammen, auch wenn aktuell jeder für sich allein Sport treibt. Sie zahlen für ihre gejoggten oder geradelten Strecken Kleinbeträge nach eigenem Ermessen – egal ob es nun 20 Cent pro Kilometer sind oder ein Euro pro 100 Höhenmeter. So kommt über viele Kleinbeträge etwas zusammen. Von dem Geld – bisher sind es 450 Euro – werden Einkaufsgutscheine für Sonthofer Einzelhändler, Bars oder Restaurants gekauft und später unter den Teilnehmern verlost.

    Organisiert hat Reichelt die Gruppe über die Internet-Plattform Facebook („#WhatEverYouRun“). Mitmachen kann jeder, der will. Man veröffentlicht dazu in der Gruppe seine sportlichen Aktivitäten und was sie einem jeweils wert waren. Wer nicht bei Facebook ist, kann sich auch direkt an Reichelt wenden. Die Kleinbeträge zahlt man auf einen bei Paypal angelegten Sammelpool ein oder überweist sie gebündelt am Schluss.

    Die Gutscheine will Reichelt kaufen und verlosen, sobald absehbar ist, wann die Geschäfte wieder öffnen dürfen. Und nur am Rande: Reichelt hat sich selbst von der Verlosung der Gutscheine ausgeschlossen. Dem 45-Jährigen, der seit über 20 Jahren in Sonthofen lebt, ist klar, dass die kleine Aktion nicht allen Betrieben in Sonthofen helfen kann. Wichtig sei die Idee dahinter, sagt er: Man zeige den Einzelhändlern und Gastronomen, dass viele Menschen die kleinen Läden erhalten und nach der Krise auch wieder einkaufen und einkehren wollen. Die Aktion stehe für Zusammenhalt. Sie ist ein Baustein neben weiteren Initiativen und vielleicht auch eine Idee für andere.

    Zum intensiven Laufen kam Torsten Reichelt vor etwa zweieinhalb Jahren. Der freiberufliche Software-Programmierer für Maschinenbau-Steuerungen suchte einen Ausgleich und etwas zum „Kopfrunterfahren“.

    Er nahm sich vor, einen Marathon zu laufen, und bereite sich per Trainingsplan darauf vor. Darauf folgten als nächste Ziele ein „Ultra“ (also Langstrecke) und um die Grenzen auszuloten ein Transalpin. Dabei entwickelte er seine Leidenschaft fürs Trailrunning, den Langstreckenlaufs abseits asphaltierter Straßen.

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