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Stadt will Alte Schule übernehmen

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Stadt will Alte Schule übernehmen

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    Alte Schule
    Alte Schule Foto: Matthias Wörz

    Mit großer Mehrheit hat der Immenstädter Stadtrat am Donnerstagabend entschieden: Die Stadt wird ein Kaufangebot über 150 000 Euro für die Alte Schule in Bühl an die Diözese Augsburg abgeben. Außerdem bekräftigte der Stadtrat seinen Willen, das denkmalgeschützte Gebäude abzureißen und stattdessen ein Dorfgemeinschaftshaus zu errichten. Von der Diözese kam indes die Mitteilung, dass sie bis 31. Januar die eingehenden Angebote abwarten will, bevor sie eine Entscheidung trifft, wer das Gebäude erhält. Bürgermeister Armin Schaupp hat derweil eine weitere Sondersitzung des Stadtrats anberaumt.

    Der Platz im Sitzungssaal des Rathauses reichte nicht aus, um die vielen Besucher aufzunehmen, die bis in den Vorraum standen. In zahlreichen Wortmeldungen bekannten sich die Stadträte zur Errichtung des Dorfgemeinschaftshauses. Ein Plädoyer für ein neues Ortszentrum samt Vereinehaus und Feuerwehr hielt der Bühler Florian Hierl (Aktive). Man habe alles probiert, das alte Schulgebäude zum Gemeinschaftshaus umzuwandeln. Aber nachdem das nicht gehe, würden die Vereine auf den Neubau anstelle der Alten Schule setzen – „und da stehe ich für die Mehrheit der Bühler“, sagte Hierl. Wer jedoch für den Kauf und den Abriss des Gebäudes stimme, müsse auch für den Neubau des Gemeinschaftshauses sein.

    Da hatte dann doch mancher Stadtrat „Bauschmerzen“ (Peter Elgaß, SPD) und wollte wissen, „wie wir den Neubau finanzieren wollen“ (Tobias Paintner, JA). Bürgermeister Schaupp rechnete mit Kosten von bis zu vier Millionen Euro für das Dorfgemeinschaftshaus inklusive Kindertagesstätte. Nach Abzug aller Förderungen würden wohl 1,8 bis 2 Millionen bei der Stadt verbleiben. „Das ist in etwa der Wert unseres Grundstücks für ein Hotel am Ostufer des Alpsees“, meinte Schaupp zur Gegenfinanzierung. Für die Kita soll zudem weiterer Grund im Umfeld gekauft werden.

    Am Ende votierte der Stadtrat mit 19 zu zwei Stimmen für den Kauf des Areals. Dagegen stimmten die beiden Grünen-Stadträte Winfried Holzmann und Björn Reichelt, weil sie nicht unter Zeitdruck entscheiden wollten oder über andere Standorte nachdachten. Jurist Ralf Kellner wies auf die Gefahr eines „Bodendenkmals“ hin, dass sich unter der Alten Schule befinden könnte. Solch ein Denkmal, das Historiker annehmen, könnte den Neubau auf Jahre verzögern. Deshalb plädierte er nur für ein „notarielles Kaufangebot“, das erst wirksam wird, wenn die Kirche das Gebäude abgerissen habe. Diesem Weg stimmte eine große Mehrheit zu.

    Gestern war die Entscheidung jedoch schon wieder hinfällig. „Die Diözese hat dieses Kaufangebot nicht akzeptiert und wird es nicht in der Wertung nehmen“, erklärte Bürgermeister Schaupp auf Anfrage unserer Zeitung. Deshalb müsse der Stadtrat nächsten Donnerstag erneut tagen und das Kaufangebot anders formulieren: „Wir werden wohl selber abreißen müssen.“

    Der Prozess sei „ergebnisoffen“, erklärte der Pressesprecher der Diözese, Dr. Karl-Georg Michel: „Bis 31. Januar werden die Kaufangebote gesammelt und danach bewertet.“ Sollten private Investoren sich für eine Sanierung einsetzen, wäre es zwar ideal, wenn die ehemalige Schule einen gemeinschaftlichen Charakter behielte. „Aber Bedingung ist das nicht“, sagt Michel. Da ist Schaupp anderer Ansicht: „Die Nutzung des Areals ist im Flächennutzungsplan festgelegt.“ Darin sei der Bereich Alte Schule als „Gemeinbedarfsfläche“ bestimmt. „Das schließt Gewerbe, Einzelhandel oder Wohnen aus“, sagt Schaupp.

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