Es ist der Besuchermagnet im Veranstaltungskalender der Kreisstadt: Das Sonthofer Stadtfest lockt jährlich bis zu 30.000 Gäste in die Innenstadt. Auch am kommenden Samstag werden die Massen das etwa 11.000 Quadratmeter große Areal nach dem traditionellen Bieranstich von Bürgermeister Christian Wilhelm auf der Bühne des Skiclub Altstädten in der Promenadestraße fluten.
Bis die Feiermeile, die Getränke- und Infostände, die Mitmachaktionen und die kulinarischen Angebote stehen, läuft allerdings viel Arbeit im Hintergrund. Wir blicken mit Katharina Haberstock, Teamleiterin des Fachbereichs Sport und Veranstaltungen, und mit Stadtrat Christian Feger, Vorsitzender des Stadtrat-Gremiums, hinter die Kulissen des größten Umsatztreibers Sonthofens.
Hier zum vollständigen Programm des Stadtfests 2024 in Sonthofen
- Fokus auf Kindermeile „Unser Fest soll ein Fest von den Vereinen für die Bürger sein“, sagt Feger. „Deshalb ist es uns besonders wichtig, den Sonthofer Vereinen eine Plattform zu geben.“ Insgesamt sind heuer über 30 Vereine auf dem Stadtfest vertreten – eine beliebte Anlaufstelle ist die Kindermeile, auf der der Nachwuchs ein kostenfreies Angebot genießt: vom Mini-Fußball-Feld und der Handballtorwand bis zu einer Eishockey-Station und einer Mitmach-Station des TSV Sonthofen Turnen und der Jugendblaskapelle.
„Die Vereine haben es aktuell immer schwerer, Leute zu motivieren, die helfen“, sagt Feger. „Aber wir spüren auch, dass immer mehr Vereine „Blut geleckt“ haben und eine große Begeisterung entwickeln, sich zu engagieren.“ Traditionell bieten die vier großen Bühnen, die des SCA an der Promenadestraße, die Bühne am Rathausplatz, die Jugendbühne am Johann-Althaus-Platz (ASJ) und die Bühne des Integrationsbeirates am Oberer Markt über den gesamten Tag ein Non-Stop-Programm.
Wie wird das Wetter auf dem Sonthofer Stadtfest?
- Das Gremium im Hintergrund Lange vor dem Tag X – im Grunde genommen bereits kurz nach dem letzten Stadtfest – beginnt das Stadtfestgremium zu tagen. Planungen für das kommende Jahr, Evaluierung des vergangenen Jahres, Anpassung der Gebührenhöhe: Das Organ bestehend aus je einem Mitglied der Fraktionen des Stadtrats und aus dem Fachbereich Sport/Veranstaltungen tagt, berät und gibt der Verwaltung letztlich „grünes Licht“ für die Umsetzung. In der heißen Phase der Vorbereitung wird die Runde um die Bühnenbetreiber ergänzt. Der Stadtfestausschuss wiederum entscheidet letztlich, ob das Fest witterungsbedingt stattfindet.
- Hoffen auf Sonne Denn Petrus‘ Launen sind maßgeblich beteiligt daran, ob das große Event überhaupt stattfinden kann. Während die Aussichten für den Samstag bis zur Mitte der Woche zumindest „nur“ Schauer am Nachmittag prophezeiten, begann die Zitterphase für Haberstock und ihr Team schon in der Vorwoche. „Wir beobachten das Wetter schon seit dem vergangenen Wochenende und entscheiden erst am Freitag in der Organisationsrunde, ob das Fest stattfinden kann oder nicht“, sagt Haberstock. „Bei amtlichen Unwetterwarnungen überlegt man es sich ganz genau, ob man es noch durchzieht. Im Prinzip ist die Grenze zwischen Nieselregen und einem nahenden Gewitter oder Dauerregen.“
Kein Verbot von Cannabis-Konsum auf dem Stadtfest in Sonthofen
- Eine Frage der Sicherheit „Das Thema Sicherheit ist bei jedem Stadtfest präsent, wobei wir hier immer recht gut abschneiden“, sagt Christian Feger. „Es gibt unter dem Strich wenig Vorfälle und in der Regel nie große Schlägereien.“ Neben der Polizei, die mit Fußstreifen Präsenz zeigt, engagiert die Stadt Sonthofen zusätzlich eine Security-Firma, die mit mehr als einem Dutzend Männern ab 20 Uhr das Gelände überwacht. Auf Empfehlung der Polizei gibt es zudem seit einigen Jahren die Terrorsperren an den Stellen, an denen es eine Zufahrt auf das Gelände des Stadtfests gibt. Neben den bekannten Betonpoller nutzen die Veranstalter laut Haberstock auch „mobile Sperren“, wie beispielsweise LKW des Technischen Hilfswerks, die ihre Positionen verändern können.
- In aller Munde? Hitzige Diskussionen und einen letztlich großen Konsens gab es zum Thema „Cannabis-Verbot“ auf dem Stadtfest. Der Vorstoß der CSU um den Ortsvorsitzenden Florian Schwarz, den Konsum von Cannabis auf dem Stadtfest zu verbieten, wurde im Haupt- und Finanzausschuss abgelehnt. Laut dem Cannabis-Gesetz ist das Kiffen in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr ohnehin untersagt. „Eine weitere Einschränkung, die auf Sicherheitsgründen basiert, ist nicht möglich“, sagte Walter Wilhelm Fachbereichsleiter Ordnung. „Aus meiner Sicht ist die Regelung im Cannabis-Gesetz abschließend, sodass wir nicht auf Befugnisse des Sicherheitsrechts zurückgreifen können. Wir dürfen es nicht verbieten.“ Man wolle die Situation heuer „im Blick haben“ und gegebenenfalls für 2025 reagieren, sagte Bürgermeister Wilhelm. Die Idee stieß fraktionsübergreifend auf Zustimmung.