Torsten Barabas gerät noch heute ins Schwärmen. „Es war ein phänomenales Jahr mit tollen Spielen. Gerade die Duelle gegen Kaufbeuren waren besondere Highlights in der vollen Halle - und wir haben uns mit tollen Leistungen belohnt“, sagt der Basketball-Abteilungsleiter des TSV Sonthofen. Bekanntlich hat sich das Herren-Team im Frühjahr die Meisterschaft in der Bezirksoberliga geholt und krönte den Titel noch mit einem packenden Pokalfinale daheim.
Abteilungsvater Helmut Volk erlebt die Sternstunde live
Schon alleine das Mitfiebern um den Zuschlag fürs Heimrecht, bei dessen Verlosung Barabas selbst dabei war, war für den Abteilungsleiter ein besonderer Moment. Da die Sonthofer wissen, wem sie die Wurzeln ihrer Sportart in der Kreisstadt zu verdanken haben, holten sie Helmut Volk als Ehrengast zu diesem denkwürdigen Spiel. Obwohl er selbst in der Pokalnacht dem Kampfgericht angehörte, warf er hin und wieder einen Blick auf das 86-jährige Urgestein des Vereins. „Ich habe gesehen, wie er mitgeht und wie er mit dem Stock auf den Boden klopft – dieses Bild bleibt mir“, erzählt der 49-jährige Barabas.
Doch in der Dramaturgie der Pokalnacht haben vor allem die drei Verlängerungen Kraft gekostet. „Das geht an die Nerven. Jeder Fehler wird bestraft. Die Zuschauer haben mitgefiebert und ich musste mich am Kampfgericht konzentrieren“, sagt er lachend. Auch der Besuch von DBB-Präsident Ingo Weiss im Frühsommer, der den WM-Pokal der deutschen Nationalmannschaft im Gepäck hatte, bleibt Barabas in Erinnerung.
Für alle heutigen und ehemaligen Basketballer war ein Moment auf der Sonthofer Sportgala unvergesslich. Im April bekam Helmut Volk die Ehrenmedaille des Allgäuer Anzeigeblattes verliehen. Unzählige aktive und frühere Spieler haben in ihrer Jugend beim „Abteilungsvater“ das basketballerische Einmaleins bei ihm erlernt. Barabas selbst hielt die Laudatio - und beobachtete Volk erneut. „Ich habe mitangesehen, wie groß seine Augen geworden sind“, erinnert sich Barabas. Volks Freude über die Tatsache, dass sein Lebenswerk so erfolgreich weitergeführt wird, hat den Abteilungsleiter merklich berührt.
Barabas: „Guter Zeitpunkt, um kürzerzutreten“
„Dazu gehören engagierte Leute, die mithelfen. Diese zu finden, ist eine große Herausforderung“, betont Barabas. „Das kostet alles viel Energie und Zeit. Das sieht keiner so richtig“, fügt er an. Auch wenn Barabas seiner Halle den Titel „zweites Wohnzimmer“ gibt, plant er, sich Schritt für Schritt aus den Aufgaben zurückzuziehen. „Ich bin bald 40 Jahre im Basketball. Eine runde Zahl ist ein guter Zeitpunkt, um kürzerzutreten – ich werde bestimmt immer etwas machen, aber sicher nicht mehr so viel“, sagt er.
Von Baustellen oder Hürden möchte der 49-Jährige aber nicht sprechen - „es sind eher Herausforderungen“, sagt Barabas. Es sei zwar wieder gut, dass der TSV zwei Mannschaften im Jugendspielbetrieb hat. Dafür müssen die Verantwortlichen aber Schiedsrichter und Kampfgericht selbst stellen und alles rund um den Spielbetrieb in Eigenregie stemmen. Der Abteilungschef freut sich, dass er dabei auf lang gediente Helfer zurückgreifen kann.
Zudem habe der TSV drei neue Schiedsrichter in seinen Reihen. Aufgrund des großen organisatorischen Aufwandes könne der Club laut Barabas auch nicht mehr stemmen: „Dazu fehlt uns die nötige Man-Power“. Um zukunftsorientiert aufgestellt zu sein und vor allem, um dem regen Zustrom an Kindern gerecht zu werden, wird der Verein allerdings früher oder später mehr Jugendteams stellen müssen.
Harter Kampf um den Nachwuchs im Sport
„Im Jugendbereich haben wir einen Auftrag“, sagt Barabas: „Aber der Kampf um die Kids ist hart.“ Da sich sein Club in den vergangenen Jahren aber bewusst „nach unten vorgetastet“ hat und gezielt im Mini-Bereich ab der zweiten Klasse um sportbegeisterte Kinder wirbt, freut er sich über regen Zulauf. Bis zu 20 Kinder in der Halle zu haben, sei wunderbar, sagt Barabas. Doch die damit verbundenen Anforderungen zu bewerkstelligen, sei aber „eine andere Hausnummer“.
„Das Mini-Training ist mein letztes großes Abenteuer“, sagt Barabas. Um den Anforderungen der Kleinsten gerecht zu werden, setzt der TSV Sonthofen gezielt auf Übungsleiter mit Mini-Trainerschein und richtet sogar noch einen Trainerlehrgang in Sonthofen aus. Denn der Mini-Basketball ist das Barabas‘ „Herzensding“.
Zudem lobt der Abteilungsleiter, wie gut sich die Jugend macht. Vor allem hebt Barabas den Spaß und das Engagement des Nachwuchses hervor. Einige gehören der Schwabenauswahl an, andere nehmen mit Doppelspiellizenz Fahrten nach Augsburg auf sich und auch im Jugendbereich kommen immer wieder neue Interessierte hinzu. Ein Wunsch bleibt Barabas nicht nur für das kommende Jahr: „Es wäre schön, wenn die Basis breit aufgestellt bleibt und es nach oben weitergeht.“
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