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Unwetter Oberstdorf Immenstadt: 160 Wohnmobile in Thanners durch Hagel beschädigt

Unwetter im Oberallgäu

"Man kann nur zusehen" - 160 Campingfahrzeuge in Immenstadt von Hagelschauer getroffen

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    Der Hagelschauer hat große Schäden an den Wohnmobilen von Hans-Peter Neuss angerichtet.
    Der Hagelschauer hat große Schäden an den Wohnmobilen von Hans-Peter Neuss angerichtet. Foto: Benjamin Liss

    Für die einen war es halb so wild, für Hans-Peter Neuss aus Thanners bei Immenstadt war es eine absolute Katastrophe. Das Unwetter über dem Oberallgäu brachte neben Regen und Sturm auch Hagel mit sich – zum Verhängnis des 38-Jährigen. Er ist Händler für Wohnmobile und zum Zeitpunkt des Gewitters standen rund 160 Fahrzeuge ungeschützt im Freien und wurden vom Hagelschauer getroffen.

    Die Wohnmobile wurden teilweise an allen Seiten durch den Hagel beschädigt. „Die Hagelkörner waren etwa ein bis zwei Zentimeter groß und haben fast alle Seiten unserer Fahrzeuge getroffen“, sagt Geschäftsführer Hans-Peter Neuss. Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich der Ausstellungsplatz in einen See aus Wasser und Eis. „Man steht einfach hilflos hinter der Scheibe und kann nur zusehen. Am liebsten würde man eine Decke auf die Fahrzeuge werfen, aber das geht ja leider nicht“, sagt Neuss.

    Nach Unwetter in Immenstadt: 160 Campingfahrzeuge beschädigt

    Innerhalb weniger Minuten wurden alle 160 Fahrzeuge auf dem Gelände von Hagelkörnern getroffen. Wie hoch der Schaden tatsächlich ist, kann Neuss noch nicht sagen. „Wir gehen aber von 300.000 bis 400.000 Euro aus.“ Da die Versicherung den Schaden an den Fahrzeugen übernimmt, hat Neuss noch einmal Glück im Unglück gehabt. Für die Gutachter hingegen wird es eine Mammutaufgabe. Sie müssen nun jedes Fahrzeug, Beule für Beule absuchen und ein Gutachten erstellen.

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    Doch auch wenn der Schaden von den Versicherungen übernommen wird, seien die Gespräche mit den Kunden teilweise sehr emotional. „Die Fahrzeuge, die auf dem Hof noch zum Verkauf stehen, werden jetzt wohl reduziert oder repariert.“ Doch bei den Fahrzeugen, die bereits verkauft sind und auf die Auslieferung warten, finden laut Neuss aktuell „noch teilweise emotionale Gespräche statt, weil sich die Kunden einfach auf ihr Fahrzeug gefreut haben.“

    Anton Vogler ebnet mit seinem Bagger den Weg am Judenbächtelebach in Schöllang.
    Anton Vogler ebnet mit seinem Bagger den Weg am Judenbächtelebach in Schöllang. Foto: Matthias Becker

    Einen Sprung weiter in Richtung Oberstdorf scheinen kaum noch Schäden vom Unwetter übrig zu sein. Die Aufräumarbeiten sind dort nahezu abgeschlossen. Lediglich vereinzelt liegen noch Schuttreste oder Sandsäcke herum. Feuerwehr, Bauhofmitarbeiter und Privatleute beseitigen die letzten Reste – so wie auch Andreas Vogler aus dem Ortsteil Schöllang. „Viel gibt es nicht mehr zu tun“, sagt Vogler, der für die Wald- und Weidegenossenschaft Schöllang den Weg am Judenbächtelebach wieder aufbereitet. Am Bach hätten sich Schlamm und Geröll angesammelt, das Wasser sei dann über die Ufer getreten und habe den Kiesweg verwüstet. Doch das sei alles „halb so wild“ gewesen.

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