Startseite
Icon Pfeil nach unten
Italien
Icon Pfeil nach unten

Gardasee-Fischer sehen ihre Zukunft in Gefahr: Ist es mit fangfrischem Fisch bald vorbei?

Gardasee

Gardasee-Fischer sehen ihre Zukunft in Gefahr: Ist es mit fangfrischem Fisch bald vorbei?

    • |
    • |
    • |
    Ein Felchen hängt im Netz. Am Gardasee ist die Fischart gefährdet – und darf zum Ärger der Fischer nicht gezüchtet werden.
    Ein Felchen hängt im Netz. Am Gardasee ist die Fischart gefährdet – und darf zum Ärger der Fischer nicht gezüchtet werden. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbolbild)

    Der Gardasee bietet für einige Fische ideale Bedingungen. Rund 30 Fischarten haben sich im größten See Italiens etabliert, berichtet europlan.it. Darunter befinden sich einige Arten, die in der Gastronomie eine wichtige Rolle spielen – und bei vielen Urlauberinnen und Urlaubern auf den Tellern landen. Doch damit könnte bald Schluss sein, mahnen Fischerinnen und Fischer am Gardasee. Vor allem eine bei Feinschmeckern beliebte Fischart scheint gefährdet.

    Gardasee-Fischer schlagen Alarm: Fänge bis zu 80 Prozent zurückgegangen

    Der Fischereisektor am Gardasee befindet sich seit Jahren in einer Krise. Darauf machte der italienische Verband für Landwirtschaft, Lebensmittel, Umwelt und Industrie (FAI CISL), der die Berufsfischerinnen und Berufsfischer am Gardasee vertritt, in einer Stellungnahme aufmerksam. In den letzten Jahren seien die Fänge von Fischarten, die in der Gastronomie besonders beliebt sind, um 80 Prozent zurückgegangen. Das liegt laut dem Verband vor allem an zwei Problemstellungen.

    Vor zwölf Jahren wurde den Berufsfischerinnen und Berufsfischern des Gardasees der Fang von Aalen verboten – laut dem Verband wegen „angeblicher Toxizität“ der Tiere. Noch schwerwiegender ist laut FAI CISL eine Regelung, die vor vier Jahren ins Leben gerufen wurde: Die künstliche Zucht von Felchen, die im Italienischen Coregone Lavarello genannt und im Deutschen auch als Lavarello bezeichnet werden, wurde untersagt. Der Grund ist, dass die Fischart nicht als am Gardasee heimisch gilt. Aus Sicht des Verbandes zu Unrecht, da Felchen seit Hunderten von Jahren im Gardasee leben würden. Die Weißfische gehören zu den beliebtesten Delikatessen am Gardasee.

    Ein neues Problem sei zuletzt rund um den Fang der Felchen hinzugekommen: Die Vermehrung von laichenden Raubfischen führt laut FAI CISL dazu, dass die Felchen-Bestände drastisch zurückgehen. Die Raubfische waren zuletzt unter anderem als „Monster vom Gardasee“ in den Schlagzeilen. Laut Frankfurter Rundschau handelt es sich bei diesen um Welse, die bis zu drei Meter groß werden.

    Gewerkschaft warnt: Zukunft der Fischer am Gardasee in Gefahr

    Die Gewerkschaft FAI CISL Brescia fordert in ihrer Stellungnahme, dass „die Politik und die lokalen Institutionen beim Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit, von dem die Verbote ausgehen, intervenieren“. Die Lombardei, Venetien und die Autonome Provinz Trient warten laut dem Verband auf neue ministerielle Bestimmungen, die zur Lösung der Probleme beitragen.

    Für die Fischerinnen und Fischer am Gardasee sei das Warten auf neue Regelungen allerdings kaum auszuhalten. Die derzeitige Situation führe nämlich dazu, dass die Zukunft „einer ganzen Berufsgruppe“ in Gefahr sei.

    Auch interessant: Am Gardasee gibt es ein Restaurant, das zu den besten 20 der Welt gehören soll. Das Trinken von Alkohol ist in einem beliebten Ort verboten. Und die Getränkepreise stiegen am Gardasee zuletzt deutlich an.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden