Comer See oder Gardasee, das ist hier die Frage. Wer eine Reise an einen der oberitalienischen Seen plant, muss nicht selten eine knifflige Entscheidung für den Urlaub treffen. Denn: Einen malerischen Alpensee umgeben von atemberaubenden Berghängen und hübschen mediterranen Altstädten gibt es sowohl hier als auch dort. Doch was folgt daraus für die Urlaubs-Wahl? Wir sagen, was den Gardasee und den Comer See auszeichnet, was sie unterscheidet und wie man die richtige Entscheidung trifft.
Übrigens: Neben dem Comer See und dem Gardasee gibt es noch weitere Seen in Oberitalien, von denen einige als echte Geheimtipps gelten.
Comersee: Wo Stars Dolce Vita genießen
Zunächst ein paar Fakten: Der Comer See oder auch Comosee nach seiner größten Stadt Como genannt, ist der nördlichste der drei oberitalienischen Seen - neben dem Gardasee gibt es noch den Lago Maggiore. Der Gletschersee am Rande der italienischen Alpen liegt in der Region Lombardei etwa eine Autostunde von Mailand entfernt. Er wird laut dem Portal comersee.de abgeleitet von seinem römisch-lateinischen Namen Larius Lactus von Einheimischen auch gerne „Lario“ genannt.
Die größte Stadt am Comer See ist die gleichnamige Stadt Como am Südzipfel des Sees. Als drittgrößter der oberitalienischen See weist der „Lario“ den Angaben von comersee.de eine Gesamtfläche von rund 146 Quadratkilometern auf, die sich auf eine Länge von rund 51 und eine Breite von 4,2 Kilometern ausbreitet. Der Gardasee ist mit rund 370 Quadratkilometern deutlich größer, allerdings gewinnt der Comer See im Hinblick auf Tiefe. Wie nämlich die Zeitschrift GEO schreibt, soll die tiefste Stelle des Comer Sees 410 Meter hinabreichen. Hoch wird es aber an beiden Seen, am höchsten geht es am Comer See hinauf auf den Monte Legnone bei Colico, nämlich 2609 Meter.
Comer See deutlich ruhiger als Gardasee: Holzboote statt protzige Schnellboote
Das Urlaubsgefühl am Comer See dürfte trotz der ähnlichen landschaftlichen Beschaffenheit anders sein als am Gardasee. Denn weit mehr als am Lago di Garda lässt sich am Comer See der Prunk der vergangenen Jahrhunderte nachempfinden, „Grandezza“, wie der Italiener sagt. So dominieren meist herrschaftliche Villen und Luxushotels die Ufer des Comer Sees. Und anstatt protzige Yachten und Schnellboote wie zuweilen auf dem Gardasee zu sehen, gleiten laut einem Bericht der WELT hier „elegante Holzboote“ übers Wasser. Wie idealista.it schreibt, ist es am Comer See daher weit ruhiger als am wuseligen Gardasee. Zu den drei schönsten Städten am Comersee zählt das Immobilienportal übrigens Bellagio, Varenna und Menaggio.
Nicht umsonst steht der Comer See im Ruf, die Reichen und Schönen aus aller Welt anzuziehen. Am Klischee ist wohl etwas dran. So gibt es zahlreiche Berichte über sehr vermögende Menschen, die sich eine Villa am Rande des Comer Sees zugelegt haben oder es vorhaben zu tun. Der bekannteste Promi des Sees ist wahrscheinlich der US-amerikanische Schauspieler George Clooney, der die Villa Oleandra in der Gemeinde Laglio besitzt – laut Informationen der italienischen Zeitschrift Oggi stand diese aber im vergangenen Herbst zum Verkauf.
Gardasee für Jung und Alt: Wassersportparadies und Familienidyll
Der Gardasee im Norden Italiens ist laut gardasee.de der größte See Italiens. Er ist so groß, dass man ihn nicht einer Region zuschlagen kann. So liegt der Nordzipfel des Gardasees im Trentino, das Westufer in der Lombardei und das Ostufer in Venetien. Bedingt auch durch seine Größe ist der Gardasee wohl auch der vielfältigste der drei oberitalienischen Seen. Das trifft auch auf die Landschaft am Gardasee zu. Ist es im Süden flacher und weitläufiger, verengt sich der Gardasee im Norden und bietet mit seinen schroffen Klippen ein atemberaubendes Panorama, das wohl am besten auf einem der schönsten Wanderwege am Gardasee zu bestaunen ist.
Auch die Freizeit-Möglichkeiten am Gardasee sind schier unbegrenzt und bieten praktisch zu jeder Jahreszeit ein passendes Programm: Ob Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Mountainbiking im Herbst oder Frühling, Badespaß an Sandstränden und Wassersport wie Kitesurfen oder Tauchen im Hochsommer oder Weihnachtsmärkte und Outlet-Shopping im Winter. Nicht zu vergessen, das Kulturprogramm: An einem Besuch im Verona kommt wohl kein kulturbeflissener Gardasee-Reisender vorbei.
Fest steht, am Gardasee ist für jeden was dabei. Durch die vielzähligen Freizeit-Möglichkeiten für Jung und Alt eignet sich der Gardasee hervorragend für einen Familienurlaub. Aber auch Urlauber, die mehr Geld ausgeben und sich reichlich am Dolce Vita-Lifestyle laben wollen, kommen am Gardasee durch ein üppiges Angebot an Gourmet-Restaurants und Luxushotels auf ihre Kosten.
Comer See oder Gardasee – Wo ist es am schönsten?
Ob es am Gardasee oder am Comer See schöner ist, liegt wohl in letzter Konsequenz im Auge des Betrachters. Beide Seen weisen malerischen Landschaften auf und bieten mit ihren jahrhundertealten Orten reichlich mediterranes Flair. Wer genau weiß, dass er oder sie es ruhig und erholsam im Urlaub haben will und nicht scheut, ein wenig mehr Geld auszugeben, fährt aber womöglich mit dem Comer See besser. Da die Schönheit der Seen ebenbürtig ist, hängt die Wahl, an welchen See es geht, meist am Geldbeutel und den Urlaubs-Präferenzen.
Die Immobilien-Experten von idealista.it empfehlen daher: „Wenn Sie eine ruhige und gehobene Atmosphäre bevorzugen, in der die Entspannung im Vordergrund steht, ist der Comer See vielleicht die bessere Wahl. Wenn Sie hingegen ein vielfältiges Angebot an Outdoor-Aktivitäten, lebhafte Szenen am Wasser und familienfreundliche Attraktionen suchen, ist der Gardasee vielleicht das Richtige für Sie.“
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