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„Monster vom Gardasee“ als „epochales Problem“ - diese Fische können sogar Hunden gefährlich werden

Gardasee

„Monster vom Gardasee“ als „epochales Problem“ – diese Fische können sogar Hunden gefährlich werden

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    Im Gardasee vermehren sich derzeit große Welse.
    Im Gardasee vermehren sich derzeit große Welse. Foto: Kletr, stock.adobe.com

    Wenn am Gardasee von einer Invasion gesprochen wird, geht es zumeist um Touristenmassen. Allerdings scheint es derzeit noch zu einer weiteren Invasion zu kommen – und zwar unter der Wasseroberfläche. Im Gardasee haben sich in den vergangenen Jahren riesige Fische ausgebreitet, die von der italienischen Zeitung il Dolomiti nun als „Monster des Gardasees“ betitelt wurden. Fische, die mehrere Meter lang und für den größten See Italiens zu einem echten Problem werden können. Auf ihrem Speiseplan können sogar Hunde stehen.

    Gardasee: Torpedos als „epochales Problem“

    Bei den großen Fischen handelt es sich laut der Frankfurter Rundschau um Welse, die auch Torpedos genannt werden. Anfang Mai wurde per Sonargerät ein rund drei Meter langes Exemplar im Gardasee entdeckt, wie das italienische Nachrichtenportal bresciaoggi berichtet. Demnach scheint der Gardasee den Raubfischen ideale Bedingungen zu bieten. Zu diesen gehören die milden Wassertemperaturen und die Tatsache, dass die Fische kaum natürliche Feinde und reiche Beute vorfinden.

    Marco Brognoli ist von der jüngsten Sichtung nicht überrascht. „Mittlerweile werden immer wieder riesige Exemplare entdeckt“, erklärte der begeisterte Fischer, der laut eigener Aussage schon rund 40 Jahre auf dem Gardasee unterwegs ist, im Interview mit il Dolomiti. Brognoli spricht von vielen Exemplaren, die mindestens zwei Meter lang seien. „Vor ein paar Jahren wäre das noch undenkbar gewesen“, erklärt er.

    In der Vermehrung der Torpedos sieht Brognoli ein „epochales Problem“, das ihm das Herz breche. Der Grund: „Wenn Torpedos so groß werden, können sie alles fressen: Enten, Kormorane, sogar Kleintiere wie die Hunde von Touristen könnten in Gefahr sein, wenn diese Fische weiter wachsen. Ich habe Seen wie den in Mantua gesehen, wo die Torpedos alles verwüstet haben und wo nicht nur die Fischerei fast verschwunden ist, sondern auch die Touristen sich abwenden, weil sie keinen Fuß mehr ins Wasser setzen können. Dem Gardasee droht das gleiche Schicksal.“

    Riesenfische im Gardasee - brauchen die Fischer Unterstützung?

    Den ersten Torpedo hat Brognoli vor etwa fünf Jahren gesehen, sagte er il Dolomiti. Seitdem seien die Sichtungen immer häufiger geworden. Der Höhepunkt: Der Speerfischer Brognoli soll bei einem Ausflug mit zwei befreundeten Fischern 14 Torpedos im Umkreis von 200 Metern gefangen haben. Er glaubt nicht, dass sich die Ausbreitung der Torpedos durch die Fischer eindämmen lässt. Stattdessen fordert er Lösungen in der Politik. „Die Regionen und Provinzen sollten, wie sie es auch bei der Wildschweinselektion tun, Sammel- und Entsorgungsstellen einrichten.“

    Als weiteren Lösungsansatz sieht Brognoli, dass es von Mitte April bis Anfang Juni sogenannte „Selektionstage“ geben könnte, bei denen bestimmte Arten gefangen werden sollen. Für die Fischer solle es in diesem Zuge Erstattungsfonds geben, „um zumindest die Schäden an der Ausrüstung zu bezahlen“. Der letzte Torpedo, den Brognoli gefangen hat, soll ihm Ausrüstung im Wert von 180 Euro gekostet haben.

    Auch interessant: Wer in öffentlichen Bereichen in einem Ort am Gardasee Alkohol trinkt, riskiert eine Geldstrafe. Wer mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs ist, sollte zudem auf eine Bußgeld-Falle achten.

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