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Oropouche-Virus in Italien: Hat die Tropenkrankheit auch den Gardasee erreicht?

Gardasee

Oropouche-Virus in Italien: Hat die Tropenkrankheit auch den Gardasee erreicht?

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    Das Oropouche-Virus wird von einer südamerikanischen Mückenart übertragen.
    Das Oropouche-Virus wird von einer südamerikanischen Mückenart übertragen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild, dpa (Symbolbild)

    Wer 2024 seinen Urlaub am Gardasee verbringt, wird mit beunruhigenden Nachrichten konfrontiert: Dengue-Fieber, Rekord-Hochwasser, Noro-Virus. Im Juni berichteten italienische Zeitungen zusätzlich, dass Fälle des Oropouche-Fiebers in einem Krankenhaus in Mailand nachgewiesen wurden. Seitdem sind vier Fälle der Tropenkrankheit in Italien bekannt. Ob man sich auch am Gardasee mit dem Oropouche-Virus anstecken kann, wie Symptome und Krankheitsverlauf aussehen und wo das Virus herkommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Übrigens: Vor kurzem wurde auch ein Wanderer am Gardasee von einem Bär verfolgt.

    Oropouche-Virus in Italien: Wie gefährlich ist das Fieber?

    Das Oropouche-Virus gehört zu den Arboviren. Das heißt, es wird von Insekten wie Stechmücken und Fliegen übertragen, wie es zum Beispiel auch beim Dengue-Fieber und beim West-Nil-Fieber der Fall ist. Die Symptome ähneln denen anderer Tropenkrankheiten. “Die klinische Diagnose ist aufgrund der unspezifischen Anfangssymptome erschwert”, heißt es auf Tropeninstitut.de.

    Laut Weltgesundheitsorganisation treten häufig folgende Symptome nach einer Infektion mit dem Oropouche-Virus auf:

    • Fieber
    • Kopfschmerzen
    • Muskel- und Gelenkschmerzen
    • Schüttelfrost
    • Übelkeit und Erbrechen

    Der Krankheitsverlauf sieht in etwa so aus: Es dauert ungefähr drei bis zwölf Tage, bis nach der Infektion die Symptome auftreten. Fieber- und Grippesymptome halten dann etwa für fünf bis sieben Tage an, bis sich Patientinnen und Patienten wieder erholen. Schwere Verläufe sind laut WHO selten. Aber es kann passieren, dass die Genesung sich über mehrere Wochen hinzieht und es ist möglich, dass das Oropouche-Fieber eine nichtinfektiöse Meningitis auslöst. Das ist eine Entzündung der Gewebeschichten um das Gehirn und des Rückenmarks. Eine Behandlung oder eine Impfung für das Oropouche-Fieber gibt es nicht. Einer Infektion kann man ausschließlich mit Insektenschutzmitteln und -netzen vorbeugen. Oder indem man sich nicht in einem Risikogebiet aufhält.

    Oropouche-Virus in Italien: Wo kommt das Tropenvirus her?

    Übertragen wird der Oropouche-Virus von der Stechmücke culicoides paraensis, die vor allem in der Karibik und in südamerikanischen Ländern wie Kolumbien, Peru und Brasilien vorkommt. In Europa ist sie nicht heimisch. Laut der italienischen Zeitung La Repubblika wurden im Juni zwei Fälle des Oropouche-Fiebers in einem Krankenhaus in Mailand festgestellt. Die Patienten hatten sich vorher in Brasilien und Kuba aufgehalten und auch dort infiziert, hat ein Labor des Sacco-Krankenhauses in Mailand bestätigt. Seitdem wurden vier Fälle des Virus‘ in Italien bestätigt. Alle davon wurden in Südamerika übertragen.

    Auch interessant: Am Gaza-Streifen wurden Fälle des Polio-Virus entdeckt und auf Mallorca steigen die Fälle von Corona stark an.

    Oropouche-Virus in Italien: Kann man sich am Gardasee anstecken?

    Muss man im Urlaub am Gardasee nun Angst davor haben, sich mit dem Tropenvirus zu infizieren? “Bis heute gibt es keinen Nachweis über Fälle von Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Oropouche-Virus”, heißt es bei der WHO. Das Virus wird bisher nur von der in Südamerika ansässigen Stechmücke culicoides paraensis übertragen, die es bisher nicht in Europa gibt. Daher stellen die Oropouche-Fälle keine Gefahr für die Allgemeinheit in Italien und auch nicht für Besucherinnen und Besucher am Gardasee dar.

    Allgemein gehen Expertinnen allerdings von einer steigenden Zahl von Tropenkrankheiten in Europa aus. Durch internationale Reisen gelangen infektiöse Insekten immer wieder als unentdeckte Fracht nach Europa und können auch hier Menschen mit Tropenkrankheiten infizieren, heißt es bei der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. Außerdem wird der Klimawandel dabei zu einem immer größeren Faktor, schreibt die European Environment Agency: “Veränderte klimatische Bedingungen eignen sich zunehmend für die Entstehung und Übertragung klimaempfindlicher Infektionskrankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber oder West-Nil-Fieber und erhöhen auch das Risiko in bisher nicht betroffenen Gebieten Europas.”

    Übrigens: Es gibt auch aktuelle Informationen zu den Pegelständen am Gardasee und wie warm das Wasser des Gardasees ist.

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