Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kaufbeuren
Icon Pfeil nach unten

Kaufbeurer verliert auf Krypto-Fakeseite mehrere Hundertausend Euro

Ostallgäu

Kaufbeurer verliert auf Krypto-Fakeseite mehrere Hundertausend Euro

    • |
    • |
    • |
    Nicht selten kommt es wegen Krypto-Fakeseiten im Internet zu Betrugsfällen. Dieses Mal tappte ein Mann aus Kaufbeuren in die Falle.
    Nicht selten kommt es wegen Krypto-Fakeseiten im Internet zu Betrugsfällen. Dieses Mal tappte ein Mann aus Kaufbeuren in die Falle. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

    Kryptowährungen wie der Bitcoin sind sehr verlockend. Viele Anbieter werben mit enorm hohen Renditen in kurzer Zeit. Doch wer sein Geld in digitale Währungen investiert, geht ein Risiko ein. Die Kurse ändern sich teils rasant, und große Firmen, Investoren oder Staaten können in kurzer Zeit Einfluss nehmen. Oder das Portal, über das das Geld investiert wird, ist nicht vertrauenswürdig.

    So wie in dem Fall eines 45-Jährigen aus Kaufbeuren. Der Mann wurde über eine gezielte Betrugsmasche wohl um rund eine halbe Million Euro betrogen, wie die Polizei Schwaben Süd/West am Freitag mitteilte. Sie schildert den Vorfall wie folgt: Der Mann lernte bereits zu Jahresbeginn dieses Jahres eine Frau über das Internet kennen, die ihm erzählte, wie reich sie durch den Handel mit Kryptowährungen geworden sei. Der Mann aus Kaufbeuren hatte wohl selbst schon sein Glück versucht – allerdings ohne Erfolg. Das erzählte er der Frau – diese sah offenbar großes Potenzial zum Betrug.

    Mann aus Kaufbeuren dachte, sein Vermögen wächst mit Kryptowährungen

    Per Nachrichten und Telefonate erzählte sie ihm von ihrer angeblichen Tante, die mit Kryptowährungen ein großes Geschäft aufgebaut habe und dafür Analytiker und Spezialisten beschäftige. Das überzeugte den 45-Jährigen. Er überwies Geld auf einen Account auf einer Internetseite und konnte täglich beobachten, wie es sich vermehrte. Das veranlasste ihn, immer mehr Geld zu investieren. Doch mit jedem Einzahlen verlor er nur noch mehr Geld.

    Als er schließlich eine Auszahlung anfragte, hieß es, er müsse wegen einer Steuernachzahlung weiteres Geld einzahlen. Das tat er. Zu einer Auszahlung kam es jedoch nicht. Wie die Polizei weiter mitteilt, erlitt der Geschädigte einen Vermögensverlust im mittleren sechsstelligen Bereich. Die angepriesene Internetseite sei nicht mehr verfügbar.

    Frau aus Biberbach verliert 100.000 Euro an Fake-Tradingplattform mit Platin.

    Ein ganz ähnlicher Fall ereignete sich erst kürzlich in Biberach an der Riß. Dabei wurde eine 42-Jährige um 100.000 Euro betrogen, wie die Polizei Ulm berichtet. Nur handelte es sich dabei um eine Fake-Handelsplattform für Edelmetalle anstelle einer Fake-Seite für Kryptowährungen. Doch die Betrugsmasche erinnert an den Fall aus Kaufbeuren.

    Die Frau aus Biberach sah auf Facebook eine Werbung für die vermeintliche Tradingplattform. Dort meldete sie sich an und bezahlte 100 Euro Startgebühr. Danach rief sie eine Frau an und beglückwünschte sie mit einem hohen Gewinn. Davon beeindruckt, investierte die Biberacherin einen fünfstelligen Betrag. Das reichte den Betrügern nicht. Sie forderten die Frau auf, weitere Zahlungen zu tätigen, damit sie in angebliche Anlagen und in Platin investieren könne. Später hieß es auch von einem vermeintlichen Sicherheitsdienst, sie müsse noch einmal Geld bezahlen, sonst müsse das Konto geschlossen werden. Schließlich hatte die 42-Jährige den Betrügern rund 100.000 Euro überwiesen.

    Warnung der Polizei: Diese Tipps sollten Interessierte an Kryptowährungen beachten

    Wer an Kryptowährungen und Online-Business interessiert ist, sollte dringend aufpassen. Die Polizei warnt besonders vor jenen Seiten, die schnelle und hohe Gewinne versprechen. Unseriöse Internetseiten erkennt man etwa daran, dass sie zwar schick und informativ aussehen, jedoch häufig wichtige Daten wie ein Impressum fehlen.

    Außerdem gibt die Polizei folgenden Tipp: „Es ist ratsam, die Webseite auf ihre Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) oder einem anderen EU-Land zu überprüfen. Prüfen Sie daher die Unternehmensdatenbank auf www.bafin.de oder die URL der Webseite bei der Verbraucherzentrale.“

    Wie der Kauf von Kryptowährungen funktioniert und was es zu beachten gilt, erfahren Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden