Im stilvoll weihnachtlich geschmückten Stadeltheater in Blonhofen hieß es zum nunmehr 24. Mal „Advent im Stadel“. Initiator und Moderator Georg Ried hatte einmal mehr hochkarätige Gäste eingeladen, und so erlebten die vielen Besucher einen besinnlichen und kurzweiligen Adventsnachmittag. „G‘schichtla und Gedichtla“ zum Schmunzeln und Nachdenken, herrlich klingende Musik sowie gekonnt vorgetragener Gesang ließen authentische Weihnachtsstimmung aufkommen.
Ein Raunen ging durch den Saal, als der Vorhang sich öffnete und das heimelige Bühnenbild zu sehen war. Harfe, Hackbrett, Kontrabass, Geige und Fagott erklangen dort wohlig, während es im Zuschauerraum mucksmäuschenstill wurde. Ried begrüßte in Reimform die mehreren Hundert Zuschauer, die teils sogar mit Bussen angereist waren. Dann stellte er die versierten Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der Spielmusik Karl Edelmann sowie die Sopranistin Anna Magdalena Perwein vor, die ihm zur Seite Platz genommen hatten.
Georg Ried philosophiert beim „Advent im Stadel“ über die (Un)-Sitte des Schenkens
Mit ihrer wunderbar klaren Stimme trug Perwein “Alle Jahre wieder“ vor, begleitet von Florian Pedaring an der Harfe. Schließlich gesellte sich zum harmonischen Klang zweier Klarinetten auch der weiche Ton eines akkurat gespielten Fagotts. “Weihnachten, das Fest der Freude“, eine heitere, vorweihnachtliche Episode um das, was man sich zum Fest so wünscht und eigentlich doch nicht braucht, las Ried dann aus einem seiner Büchlein vor. Dabei kam er zu dem Schluss, dass es doch besser wäre, wieder eine Krawatte wie im Vorjahr geschenkt zu bekommen.
Mit Steirischer, Streichbass und Harfe sorgten die Musiker erneut für adventliche Stimmung, und die Sängerin interpretierte wunderbar anmutig “Josef, lieber Josef“. Anschließend präsentierte Ried ein Gedicht über das Musikerparadies, in dem sich neben Ludwig van Beethoven, Herbert von Karajan, Peter Alexander und vielen weiteren auch der kürzlich verstorbene Blonhofener Wirt Max Zitt senior befinden könnte. Ein Text, der zum Nachdenken anregte.
Wieder wusste Perwein mit ihrer klaren Stimme zu begeistern, und das fein aufspielende Sextett zeigte die Vielfalt alpenländischer Klänge auf. Derweil schilderte Ried in einem Gedicht seine Pläne für den Fall, dass er König von Bayern würde: Dann werde es ständig Freibier und eine ganzjährige Wiesn, unbeschwerte Heiterkeit allerseits sowie einen maximalen Steuersatz von zehn Prozent geben.
Sopranistin Anna Magdalena Perwein interpretiert bekannte Weihnachtslieder
“Es ist ein Ros entsprungen“, lediglich vom größten Instrument auf der Bühne, der Harfe, begleitet, klang lieblich durch das Stadeltheater, und der Moderator sagte: „Ich wünsche uns Besonnenheit und zum Fescht a stade Zeit.“ Darauf stimmten Klarinetten und Fagott ein und boten ein bezauberndes Zusammenspiel der Holzblasinstrumente.
Große Heiterkeit kam im Publikum auf, als Ried die Geschichte von einem mit 17 Kerzen geschmückten Christstollen erzählte. Die Ehefrau hatte die Absicht, durch die Anzahl der Kerzen auf das Alter ihres Wintermantels hinzudeuten. Da dem Ehemann ein neuer Mantel jedoch zu kostspielig war, entschied dieser sich zum Kauf einer 18. Kerze. Wieder erklang die brillante Stimme von Magdalena Perwein bei den Weihnachtsklassikern “Ihr Kinderlein kommet“ und “Süßer die Glocken nie klingen“.
Beinahe wie im Flug verging der Adventsnachmittag im Stadeltheater in Blonhofen, und am Ende stimmten auch sehr viele im Publikum mit der Sopranistin in “Stille Nacht, heilige Nacht“ ein.
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