„Also irgendwo da muss es sein“, das waren Susanne Brantls erste Worte, nachdem sie die Bühne des Kaufbeurer Stadttheaters betreten hatte. Stirnrunzelnd stand sie vor einem imaginären Fahrstuhl und fragte sich, in welches Stockwerk sie muss. Ihr Ziel: der Kundenservice. Den bat sie später darum, ihr Leben wieder zurückzunehmen. Denn es sei „ein Mängelexemplar oder es liegt eine Verwechslung vor“, erklärte sie verzweifelt. Als ihr Leben zuvor plötzlich an ihrer Wohnungstür stand, kam es nämlich nicht in Form des „blonden Hubschrauberpiloten“, der Brantl „nach Wales fliegt“, wo sie in einem Wunschleben Ländereien besitzt und Rosen züchtet. Es erinnerte sie eher an das abgeschaffte gelbe Ampelmännchen, das zwischen Rot und Grün steht und nicht so recht weiß, was es will. Als ihr Leben schließlich merkte, wie frustriert Brantl von ihm ist, verließ es sie unter Tränen und gab ihr zum Abschied eine Münze, die sie später im Reisebüro „Charon und Söhne“ wieder in der Hand hielt. Nicht ganz einfach, aber durchaus reizvoll war der philosophisch-musikalische Abend „Mein Leben und ich“ mit der Sängerin Susanne Brantl und ihrer Band angelegt, den sie auf Einladung des Kulturrings präsentierte.
Kaufbeuren