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Nach massiven Problemen: Allgäuer Verein saniert seine Anlage einfach selbst

Vereinsgelände und Turnhalle

Nach massiven Problemen: Allgäuer Verein saniert seine Anlage einfach selbst

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    So sieht es aus: Das Sportgelände des TSV Friesenried mit Fußballplätzen, Sporthalle (hinten rechts am Spielfeldrand), Flutlichtanlage, Spielplatz und Tribüne wurde saniert.
    So sieht es aus: Das Sportgelände des TSV Friesenried mit Fußballplätzen, Sporthalle (hinten rechts am Spielfeldrand), Flutlichtanlage, Spielplatz und Tribüne wurde saniert. Foto: Mathias Wild

    Probleme. Die hatte der TSV Friesenried vor einem Jahr zur Genüge: Am Fußballplatz war der Rasen zu trocken, Engerlinge darin, die Bewässerungsanlage porös und der Trinkwasserverbrauch zu hoch. Obendrein war das Dach der Turnhalle undicht. Doch dann packte der TSV Friesenried an und erledigte ein Großteil der Arbeit in Eigenregie.

    „Wenn der Vorstand sich bemüht, die Anliegen der Mitglieder ernst zu nehmen, sind diese auch bereit, mitzuhelfen. Ich denke, das ist ein Geben und Nehmen. Nur so funktioniert Vereinsarbeit“, erklärt Vereinsvorsitzende Stefanie Trunzer.

    TSV löst alle Probleme am Fußballplatz

    Da sich die Probleme am Fußballplatz immer mehr gehäuft hatten, erledigte der TSV voriges Jahr fast alles in einem Aufwasch: Eine neue Bewässerungsanlage wurde verlegt und ein neuer Rasen angelegt.

    Damit wurden zwei weitere Probleme gelöst: Die Schläuche für den Mähroboter müssen nicht mehr weggeräumt werden – und die Engerlinge sind weg: „Ich hoffe, dass das Entfilzen des Platzes dazu beigetragen hat und auch erst einmal anhält. Man wird sehen“, meint Trunzer.

    Kein Trinkwasser für die Bewässerungsanlage

    Eine knifflige Aufgabe aber bleibt vorerst trotz Einigung mit der Gemeinde: der Verbrauch von Trinkwasser für die Bewässerungsanlage: „Nachdem die alte Anlage am Trinkwasser hing, haben wir uns dann geeinigt, die neue auch vorübergehend dort anzuschließen. Bedingung war, dass im Ernstfall, falls wirklich zu wenig Trinkwasser verfügbar ist, der frisch angesäte Rasen leiden muss“, berichtet die Vereinsvorsitzende.

    Doch der TSV hatte Glück: Es regnete damals viel. Zudem gibt es eine absehbare Lösung, erzählt Trunzer:

    Wasserrohr muss noch unter die Hauptstraße

    „Die sieht so aus, dass wir eine alte Wasserreserve nutzen können, die keine Trinkwasserqualität hat. Allerdings müssen dazu noch ein paar Meter Leitung verlegt werden. Der schwierigste Teil ist dabei, dass wir die Hauptstraße auf Höhe der Tankstelle kreuzen müssen. Da sind wir auf die Behörden angewiesen, was sich leider etwas länger zieht, als erwartet. Wir stehen aber in den Startlöchern, das umzusetzen, sobald wir dürfen.“ Die sanierte Anlage hat der Verein weitgehend aus Eigenmitteln finanziert, dazu kam ein Zuschuss von der Gemeinde und kommt einer vom BLSV.

    Sportler helfen auf dem Dach mit

    Schwieriger war die Finanzierung des Daches der Turnhalle, da das Gebäude zum Großteil der Gemeinde gehört – der BLSV fördert aber keine kommunalen Anlagen. So gab es nur einen kleinen Zuschuss für den Vereinsanteil und musste die Gemeinde einen Großteil stemmen.

    „Dafür haben wir uns um die Durchführung gekümmert und uns mit circa 230 Helferstunden eingebracht. Da klingt erst mal gar nicht so viel. Wenn man aber bedenkt, dass die Aktion letztlich nur zwei Wochen gedauert hat und auch noch mitten in der Urlaubszeit kurzfristig im August stattgefunden hat, ist das doch beachtlich“, erklärt Trunzer.

    Im Winter lief die Halle voll

    Die Sanierung des Daches war notwendig, „da im Winter einfach zu viel Wasser eingedrungen ist. Die Dachbahn war in wirklich schlechtem Zustand“. So schufteten meist rund zehn Helfer an den Wochenenden mit: „Anfangs liefen die Rückmeldungen schleppend, aber mit Hilfe einer WhatsApp Gruppe und ein paar mahnenden Worten hat das gut geklappt“, erzählt die Vorsitzende und berichtet weiter: „Glück hatten wir auch noch, da nur wenig Bretter verfault und die Kosten sogar etwas weniger waren, als gedacht.“

    Nebenbei funktioniert die neue Flutlichtanlage auch reibungslos: „Meines Wissens läuft aktuell alles, und es sind auch alle zufrieden“, berichtet Trunzer. Finanziert wurde die durch Eigenmittel (50 Prozent), die Gemeinde (25) und dem BLSV (25). „Ich bin noch auf den Stromverbrauch gespannt, wie sich der verändert hat.“

    Der Ballfangzaun in Friesenried muss warten

    Die ganz großen Baustellen sind damit abgearbeitet: „Eventuell soll die Halle außen frisch gestrichen und natürlich die Wasserleitung noch eingegraben werden“, berichtet Trunzer. Ein anderer Punkt hingegen bleibt noch offen, bis die beantragten, aber noch ausstehenden Zuschüsse für die Flutlicht- und die Bewässerungsanlage sowie das Hallendach eingehen: „Was noch dringend notwendig ist, ist ein neuer Ballfangzaun, der muss aber aus Kostengründen noch etwas warten.“

    Doch nach all den Arbeiten ist Trunzer froh, dass der Friesenrieder Verein sehr viel davon selbst beigetragen hat und „es mit den freiwilligen Helfern meistens gut klappt. Auch wenn es leider immer dieselben sind, aber auf die ist Verlass“. Denn, und das gilt für alle Vereine, bei denen Probleme noch selbst gelöst werden: „Man darf nicht vergessen, dass jeder von uns, auch der Vorstand mit allen Abteilungsleitern, das Ganze ehrenamtlich in seiner Freizeit macht.“

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