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Kaufbeuren
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Ausstellung in der Kaufbeurer Dreifaltigkeitskirche: Der Bauernkrieg aus ungewöhnlicher Perspektive

Ausstellung in Kaufbeuren

„Ain Ursach von Empörungen?“

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    Auf zehn Fahnen im Altarraum der Dreifaltigkeitskirche sind bis Gründonnerstag Dokumente und Hintergründe zum Bauernkrieg 1525 ausgestellt.
    Auf zehn Fahnen im Altarraum der Dreifaltigkeitskirche sind bis Gründonnerstag Dokumente und Hintergründe zum Bauernkrieg 1525 ausgestellt. Foto: Harald Langer

    „Ain Ursach von Empörungen?“, so lautet der Titel einer Ausstellung in der Kaufbeurer Dreifaltigkeitskirche. Die Schau ein ungewöhnlicher Beitrag der Stadt Kaufbeuren zu den Gedenkfeiern „500 Jahre Bauernkrieg“ im Allgäu. Denn sie thematisiert das damalige Geschehen aus dem Blickwinkel des Kanzleidirektors Ludwig Hörmann von und zu Gutenberg (1713 bis 1795). Dieser hat die Erhebung der Bauern rund 200 Jahre später anhand von damals noch existierenden Dokumenten nachgezeichnet.

    Die Leiterin des Kirchenarchivs der Dreifaltigkeitskirche, Helga Ilgenfritz, und Gudrun Nebas, pensionierte Gymnasiallehrerin für alte Sprachen, haben Hörmanns Kirchenchronik nach Passagen zum Bauernkrieg untersucht, die Ergebnisse logisch geordnet, „neuzeitlich“ bewertet und ihre Ergebnisse auf zehn Papierfahnen zusammengefasst. Die mit reichlich Informationen und historischem Bildmaterial versehenen Fahnen sind hinter dem Altar der Dreifaltigkeitskirche angebracht.

    Im 18. Jahrhundert gab es noch viele heute nicht mehr existierende Dokumente

    Bei der Präsentation der Ausstellung erläuterten Ilgenfritz und Nebas die Ergebnisse ihrer rund einjährigen Forschungsarbeit. Dafür gab es unisono positive Rückmeldungen, etwa von der Kaufbeurer Bürgermeisterin Dr. Erika Rössler, von Kreisheimatpflegerin Rita Nett, Josef Freuding als Sprecher des Arbeitskreises „Klosterlandgemeinden“ und Dr. Stefan Fischer als wissenschaftlichem Beirat für die Gedenkaktivitäten „500 Jahre Bauernkrieg Ostallgäu“. Rössler sagte, die Bedeutung der Ereignisse von 1525 für Freiheit und Demokratie müsse immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Dekan Eckhard Herrmann als Gastgeber der Veranstaltung zeigte sich angetan von der hohen Qualität der Ausstellung und lobte den Einsatz der Gestalterinnen.

    Die „Elf Artikel“ von Kaufbeuren beeinflussten die „Zwölf Artikel“ von Memmingen

    Ilgenfritz und Nebas widmeten sich insbesondere den in Kaufbeuren entstandenen „Elf Artikel“. Diese in der Wertachstadt formulierten Forderungen der Bauern seien wenig später inhaltlich in die berühmten „Zwölf Artikel“ von Memmingen eingeflossen. Gründe für das Aufbegehren der Bauern waren neben der Unterdrückung und der hohen Abgabenlast auch mangelnde Seelsorge und Missstände in der Kirche. Einen wesentlichen Einfluss auf den Bauernkrieg übte die Reformation aus, wobei die zwiespältige Rolle Martin Luthers ebenfalls dargestellt wird.

    Wie lange ist die Ausstellung in der Dreifaltigkeitskirche zu sehen?

    So ist auf den zehn Papierfahnen eine spannende Darstellung des Bauernkriegs aus Kaufbeurer Sicht, jedoch mit weitem historischem Horizont entstanden. Sie ist noch bis Gründonnerstag, 17. April, zu den üblichen Öffnungszeiten der Dreifaltigkeitskirche zu sehen.

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