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Kaufbeuren
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Bei der DGB-Maikundgebung in Kaufbeuren geht es um die Wirtschaftskrise, die Demokratie und die Aufrüstung

DGB-Kundgebung zum Tag der Arbeit

„Engagement lohnt sich“

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    Zum Abschluss der DGB-Maikundgebung im Haus St. Martin in Kaufbeuren griff Ortsvorsitzender Paul Meichelböck (auf der Bühne) traditionell zur Gitarre und stimmte Gewerkschaftslieder an.
    Zum Abschluss der DGB-Maikundgebung im Haus St. Martin in Kaufbeuren griff Ortsvorsitzender Paul Meichelböck (auf der Bühne) traditionell zur Gitarre und stimmte Gewerkschaftslieder an. Foto: Harald Langer

    „Engagement lohnt sich. Darum werden wir weiterkämpfen. Allen Widerständen zum Trotz.“ Mit dieser Ankündigung endete die Festrede von Werner Gloning, langjähriger Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der Region Allgäu-Donau-Iller, bei der Maikundgebung des DGB Kaufbeuren. Etwa 70 Zuhörerinnen und Zuhörer hatten sich am Donnerstag zu der traditionellen Veranstaltung im Haus St. Martin eingefunden

    Angesichts der aktuellen politischen Lage sprach Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse den Gewerkschaften eine wichtige Rolle zu. Es bereite ihm große Sorge, wenn eine politische Partei wie die AfD ein Wahlergebnis von 24 Prozent erreicht. Es sei nicht nur Aufgabe der neuen Bundesregierung, sondern auch des DGB, gegen diesen Trend anzugehen. Eine starke Stimmung von innen heraus sei erforderlich, um einer Verschlechterung der Verhältnisse entgegenzuwirken.

    Werner Gloning spricht in Kaufbeuren vom „Versagen der Konzernzentralen“

    „Mit dieser Partei darf es keine Zusammenarbeit geben“, stimmte Gloning dem Oberbürgermeister zu. Die AfD habe ein wirtschafts- und sozialpolitisches Programm, das den Interessen der Arbeitnehmer, Arbeitnehmerinnen und Rentner entgegenstehe. Als Gründe für die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland sieht Gloning nicht nur die Folgen der Corona-Pandemie, den Ukrainekrieg, den Kurs von US-Präsident Donald Trump und Fehler in der Bundespolitik, sondern auch „das Versagen der Konzertzentralen“, von Teilen der Arbeitgeber und des Wirtschaftssystems. Schuld daran seien nicht die Arbeitskosten oder die Arbeitszeiten in Deutschland, betonte Gloning.

    Paul Meichelböck kritisiert bei DGB-Kundgebung Milliarden für die Rüstung

    Die nun beschlossenen Milliardeninvestitionen in die Rüstung, eine Deindustrialisierung Deutschlands und einen Demokratieverfall hierzulande beklagte der Kaufbeurer DGB-Ortsvorsitzende Paul Meichelböck in seiner Rede bei der Maikundgebung. Er sehe keine Anzeichen dafür, dass Russland plant, Nato-Staaten anzugreifen. Allein ein Vergleich der Waffenarsenale Russlands und der Nato-Mitglieder spräche deutlich gegen diese Gefahr. Dennoch werde - auch in den Medien - „für mehr Rüstung getrommelt“, obwohl diese schuldenfinanzierten Investitionen zulasten der kommenden Generationen gingen. Meichelböck kritisierte in diesem Zusammenhang auch eine fehlende klare Positionierung des DGB und der Einzelgewerkschaften. Um sich gegen die zunehmenden Angriffe auf die Demokratie zu wehren, plädierte der Ortsvorsitzende dafür, die Freiheit des Wortes zu stärken, und zitierte abschließend Rosa Luxemburg: „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“

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