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Kaufbeuren
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Kaufbeuren: Das wünschen sich die Bürgerinnen von der Stadt

Frauen haben das Wort

Das wünschen sich Kaufbeurerinnen für ihre Stadt

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    Ob sich der Wasserspielplatz im Jordanpark auch zum Kneippen eignen könnte, will die Stadt prüfen.
    Ob sich der Wasserspielplatz im Jordanpark auch zum Kneippen eignen könnte, will die Stadt prüfen. Foto: Mathias Wild

    Seit zehn Jahren haben die Bürgerinnen der Stadt Kaufbeuren einmal im Jahr die Möglichkeit, bei der Bürgerinnenversammlung ihre Wünsche und Anliegen zu äußern. „Das ist immer ein lebendiger Abend“, freute sich Oberbürgermeister Stefan Bosse bei der diesjährigen Veranstaltung im Haus St. Martin. Auch für ihn sei der Dialog über die Jahre zu einer tollen Erfahrung geworden. Elke Schad von der Abteilung Gleichstellung und Familie brachte gemeinsam mit ihrer Kollegin Lorena Foges zum 10-jährigen Jubiläum mit der „Fishbowl“-Methode frischen Wind in die Versammlung. Bei dieser Art der Diskussionsführung beteiligten sich einige Teilnehmerinnen im Innenkreis aktiv am Gespräch, während die anderen im Außenkreis saßen und die Diskussion beobachteten.

    Oberbürgermeister Stefan Bosse im Gespräch mit den beiden Stadträtinnen Angelika Lausser und Catrin Riedl und einer Besucherin.
    Oberbürgermeister Stefan Bosse im Gespräch mit den beiden Stadträtinnen Angelika Lausser und Catrin Riedl und einer Besucherin. Foto: Birte Mayer

    Gleich zu Beginn wurde wieder einmal der Wunsch nach einem Kneippbecken im Jordanpark vorgebracht. „Das scheint in Kaufbeuren wirklich ein Herzenswunsch zu sein“, so Bosse. Wenn die finanzielle Situation in der Stadt nicht so angespannt wäre, könne man das natürlich umsetzen. Aktuell fehle jedoch das Geld dafür. Daher schlug eine Besucherin vor, den Wasserspielplatz im Park zum Kneippen zu nutzen. Das könne man gerne prüfen, versprach der Oberbürgermeister. In diesem Zusammenhang erwähnte Schad, dass, wie bereits bei der Bürgerinnenversammlung 2023 gewünscht, versucht werde, die Toiletten im Parkstadion für Besucherinnen und Besucher des Parks ganzjährig zugänglich zu machen.

    Unhygienischer Trinkwasserbrunnen

    Eine weitere Besucherin sorgte sich um die Hygiene des Trinkwasserbrunnens im Bereich Salzmarkt – Kaisergäßchen. „Der Hahn mit dem kleinen Auffangbecken sieht wirklich schlimm aus. Ich möchte dort nichts trinken.“ Hier soll der Bauhof ab dem kommenden Frühjahr, wenn der Brunnen wieder in Betrieb genommen wird, durch regelmäßige Reinigung Abhilfe schaffen. Gesprächsbedarf gab es auch zum Thema Kindertagesbetreuung. Hier insbesondere zu den Öffnungszeiten der Einrichtungen. „Ich würde mir wünschen, Ihnen diesbezüglich gute Angebote machen zu können“, sagte Cornelia Otto vom Referat Kinder, Jugend und Familie. Trotz aller Bemühungen könne man aber nicht alle Familien zufrieden stellen. Gerade bei den freien Trägern habe die Stadt keinen Einfluss auf die Öffnungs- und Schließzeiten der Einrichtungen.

    Seniorinnen fühlen sich abgehängt

    Aber nicht nur bei den ganz Kleinen gibt es Probleme, so fühlt sich manche Seniorin von der fortschreitenden Digitalisierung abgehängt. „Alles geht nur noch online“, beschwerte sich eine ältere Frau. Leider habe sie auch im Internetcafé für Senioren nicht die gewünschte Hilfe erfahren. Dies bedauerte Bosse, lobte aber dennoch die ehrenamtliche Arbeit der Initiative. „Dass es so etwas in Kaufbeuren gibt, ist nicht selbstverständlich.“ Stadträtin Hannah Rieger versprach, das Anliegen in den Seniorenbeirat mitzunehmen.

    Parkgebühren am Klinikum in der Kritik

    Ein Ärgernis für einige Kaufbeurerinnen sind auch die Parkgebühren am Klinikum. „Ich habe für vier Stunden acht Euro bezahlt“, sagte eine Besucherin. Das sei ihr zu teuer, sie werde in Zukunft zu Fuß gehen. „Das Parkhaus hat 600 Millionen Euro gekostet und der Klinikverbund Ostallgäu-Kaufbeuren macht 18 Millionen Minus“, erklärte Bosse. Er verstehe den Unmut, aber das Parkhaus müsse auch finanziert werden. „Und mittlerweile verlangen fast alle Krankenhäuser Parkgebühren.“ Berührt waren alle Besucherinnen von den Worten einer Migrantin. „Ich bedanke mich, dass sie mir zugehört haben. Mein Deutsch ist noch nicht so gut, aber ich werde weiter lernen.“ Sie bedauerte, dass zu wenig Deutschkurse angeboten würden. „Und wenn eine Straftat passiert, werden alle Migranten in einen Topf geworfen“, ärgerte sie sich. Dem stimmte Bosse zu. „Wir haben hier einen hohen Anteil an Migranten, sind aber auch die zweit sicherste Stadt in Bayern.“

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