Mit dem Start ins neue Schuljahr begann für die Erstklässler der Gustav-Leutelt-Grundschule im Kaufbeurer Ortsteil Neugablonz ein neuer Lebensabschnitt. Wichtig ist, dass die Kinder sicher in der Schule ankommen: Besonders das Überqueren des Zebrastreifens muss geschult werden – denn hier lauern einige Gefahren.
Immer mehr Eltern bringen Kinder mit dem Auto
Immer mehr Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto in die Schule. Gerade in den morgendlichen Stoßzeiten ist in der Gewerbestraße/Turnerstraße viel Betrieb. „Unser Bestreben ist es, dass die Kinder nicht nur sicher zur Schule gelangen, sondern am besten ohne Elterntaxis“, sagt Schulleiter Frank Hortig.
Seit Jahren erlebt der Rektor der Gustav-Leutelt-Schule, dass Autofahrer teilweise rücksichtslos sind. Dafür habe er überhaupt kein Verständnis. Für ihn sei es besorgniserregend, dass Fahrzeuglenker immer wieder morgens die Kinder am Zebrastreifen nicht im Blick haben. Hinzu komme, dass in der 30-er Zone das Tempolimit nicht immer einhalten werde.
Das richtige Überqueren des Zebrastreifens hat sich Christine Hoffmann von der Polizeiinspektion Kaufbeuren zur Aufgabe gemacht. Sie ist zuständig für die Verkehrserziehung der Buben und Mädchen. Laut Hoffmann wissen viele Autofahrer nicht, dass Kinder am Zebrastreifen nicht mehr die Hand ausstrecken müssen, um die Straße überqueren zu wollen.
Kinder nicht immer in der Lage, Situationen am Zebrastreifen richtig einzuschätzen
„Wir sagen ihnen, dass sie zuerst die Ohren spitzen sollen und dann nach links, rechts und wieder links schauen sollen. Erst dann, wenn kein Auto in der Nähe ist, oder die Fahrzeuge stehen, dürfen sie die Straße überqueren“, sagt Hoffmann. Kinder seien nicht immer in der Lage, die Situationen am Zebrastreifen richtig einzuschätzen, wenn auf einmal Fahrzeuge vor ihnen auftauchen. „Sie warten deshalb so lange, bis die Autos stehen. Das kognitive Sehen ist noch nicht vollständig ausgebildet.“
Bußgeld von 80 bis 120 Euro
Primär seien die Fahrer im Bereich von Zebrastreifen zu ungeduldig und können sich nur in seltenen Fällen in die Kinder hineinfühlen, ergänzt Hoffmann. Sie suche bei Vergehen auch das direkte Gespräch. Autofahrer, die den Zebrastreifen überfahren, erwartet ein Bußgeld von 80 bis 120 Euro.
Im Rahmen des Schulwegtrainings an der Gustav-Leutelt-Schule zeigte sie den Jungen und Mädchen mögliche Gefahren auf und gab ihnen Tipps, damit sie die Schule sicher erreichen.
An die Eltern appelliert Hoffmann: „Bringen Sie ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule, um die Situation nicht noch gefährlicher zu machen. Autofahrer sollten so oder so im Bereich von Schulen langsam und umsichtig fahren.“ So wie Kinder strukturierte Regeln bei der Verkehrserziehung benötigen, sollten sich auch die Fahrer an Vorschriften halten. Nicht nur zur dunklen Jahreszeit sei dies wichtiger denn je.