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Kaufbeuren
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Der ESV Kaufbeuren hat seine Gesellschafterstruktur geändert.

Konkurrenzfähiger in der DEL2

Der ESV Kaufbeuren baut seine Gesellschaft um

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    Der neue Beirat der neuen Firma (von links): Karl-Heinz Kielhorn, Tobias Peukert, Geschäftsführer Michael Kreitl, Peter Otte und Thomas Petrich leiten künftig die Geschicke der ESVK Spielbetriebs GmbH & Co. KG.
    Der neue Beirat der neuen Firma (von links): Karl-Heinz Kielhorn, Tobias Peukert, Geschäftsführer Michael Kreitl, Peter Otte und Thomas Petrich leiten künftig die Geschicke der ESVK Spielbetriebs GmbH & Co. KG. Foto: ESVK / Phil Bader

    Zum Männertag hatte der ESV Kaufbeuren ins Eisstadion geladen – um die Umfirmierung seiner Gesellschaft bekannt zu geben. Künftig wird die ESVK Spielbetriebs GmbH nicht mehr von vier Gesellschaftern, sondern als ESVK Spielbetriebs GmbH & Co. KG von 22 Gesellschaftern und Kommanditisten betrieben. Durch sie steigt das Stammkapital auf 540.000 Euro, was dem ESVK eine „solidere finanzielle Basis und im Bedarfsfall zusätzlichen Handlungsspielraum“ bietet, erklärte Geschäftsführer Michael Kreitl.

    Nicht nur der Etat des ESVK ist gestiegen

    Die Idee, das Teilhaber-Gremium neu aufzustellen, sei von den vier ursprünglichen Gesellschaftern gekommen – „und wir waren uns schnell einig“, erläuterte Kreitl weiter. ESVK e. V.-Beisitzer Claus Tenambergen, der die Veranstaltung moderiert hatte, sprach vom dritten Meilenstein in der Geschichte des Vereins – nach der GmbH-Gründung und dem Neubau des Eisstadions. 2015 gründeten Werner Höbel, Thomas Hübner, Karl-Heinz Kielhorn und Thomas Petrich die GmbH. „Als wir vier 2015 zusammen kamen, um den ESVK noch professioneller zu machen, ging es um ein Jahresbudget von 1,5 Millionen Euro. Nun liegen wir bei mehr als 3 Millionen Euro“, erklärte Kielhorn. Gleichzeitig seien aber auch die Etats der Konkurrenz gewachsen. „Finanziell sind wir im unteren Bereich der Liga angesiedelt, sportlich seit Jahren eher oberhalb“, sagte Kielhorn.

    Das frische Geld wird angelegt

    Deshalb sei das neue Modell entworfen worden: Statt der 100.000 Euro Einlage der vier Gesellschafter gebe es nun 540.000 Euro durch 22 Teilhaber - zwei Plätze sind noch frei. „Die neuen Mittel werden festverzinslich angelegt und sollen nicht für den Spielbetrieb verwendet werden – eine eiserne Reserve“, betonte Kielhorn. Durch das Stammkapital entfallen jedoch Patronatserklärungen (Schuldverpflichtungen) und Bankbürgschaften gegenüber der DEL2. „Das Kapital ist aber eigentlich nicht nur das Geld. Das Kapital ist im Wesentlichen die zusätzliche Manpower in Form aller Kommanditisten“, erklärte Kielhorn weiter – und bedauerte, dass unter den 22 (noch) keine Frau dabei ist. „Dafür haben wir für jedes Thema einen Fachmann“, meinte Petrich.

    Peter Otte und Tobias Peukert neu im Beirat

    Bislang wurde die Gesellschaft von dem Gründungsquartett geleitet – nun scheiden Höbel und Hübner aus: „Wir hatten eigentlich nicht gedacht, dass das Ganze so lange geht“, erklärte Hübner, aber er und Höbel bleiben der Gesellschaft erhalten. Die wird nun durch den neuen Beirat mit Kielhorn, Petrich sowie Peter Otte und Tobias Peukert geleitet. Otte steht dem ESVK schon seit seiner Kindheit als Fan nahe, insofern hatte er keine Zweifel, mitzumachen: „Der ESVK wirtschaftet gut.“ Und Peukert sagte für alle Kommanditisten: „Wir sind alle mit dem Herzen dabei und nicht wegen der Rendite.“ Die neuen Gesellschafter waren dem ESVK zwar auch schon als Sponsoren verbunden, dennoch wollen sich jetzt quasi neu kennenlernen: „Wir werden uns treffen und die Ziele der alten und neuen Gesellschafter ausloten“, sagte Otte. Neue Ideen gebe es, bestätigte Kielhorn: Gastronomie für die Fans, mehr Sitzplätze oder den VIP-Raum vergrößern.

    Kleiner Standort Kaufbeuren mit großem Erfolg

    Das nahmen Oberbürgermeister Stefan Bosse und Finanz- und Sozialreferatsleiter sowie Vorstandsvorsitzender des Kommunalunternehmens Eisstadion, Markus Pferner, interessiert zur Kenntnis – angesichts des klammen Haushalts der Kommune. „Ich freue mich, dass der ESVK seine Basis verbreitern kann. Der Stadt sind da gesetzlich Grenzen gesetzt – deshalb sind Sie gefragt“, sagte Bosse zu den neuen Gesellschaftern. Da dürfe er ja nicht mitmachen, scherzte der OB: „Ich bin als Kommanditist nicht gefragt worden. Voraussetzung ist ja wirtschaftlicher Erfolg.“ Thomas Petrich, der auch geschäftsführender Vorstand des e.V. ist, lobte aber die „Wahnsinnszusammenarbeit mit der Stadt“. Das sei vielerorts ganz anders, wo es Ärger mit der Kommune und andere Probleme gebe – obwohl die Budgets deutlich größer sind. Da setze der kleine Standort Kaufbeuren Maßstäbe: Die U15, die U17 und die U20 spielen in der Endrunde – und der ESVK in der DEL2 momentan oben mit.

    Was passiert mit Jacob Lagacé?

    „33 Punkte, Platz 4 – was will man mehr. Manche sehen da Probleme, die hätten andere wie Bad Nauheim oder Selb gern“, erklärte Kreitl. Nach Bad Nauheim müssen am Freitag auch seine Männer, und zwar die Joker zu den Roten Teufeln. Am Sonntag hat der ESVK dann Tabellenführer Kassel zu Gast. Jacob Lagacé wird nicht dabei sein – aber sein Eishockey-Schicksal könnte sich bald entscheiden. Denn der langzeitverletzte Kanadier trainiert wieder voll mit, berichtete Kreitl. Ab Dezember sei alles möglich – vielleicht sogar Einsätze beim Kooperationspartner oder gar wieder bei den Jokern.

    Die neue ESVK Spielbetriebs GmbH & Co. KG

    Firma: Bislang: ESVK Spielbetriebs GmbH - die Gesellschafter haften mit ihrer Einlage. Künftig: ESVK Spielbetriebs GmbH& Co. KG - die Gesellschaft haftet mit ihrem Vermögen, die Gesellschafter nur mit ihrer Einlage.

    Alte Gesellschafter: Karl-Heinz Kielhorn, Werner Höbel, Thomas Hübner, Thomas Petrich – je 25.000 Euro. Einlage war 100.000 Euro.

    Neue Gesellschafter/Kommanditisten: Karl-Heinz Kielhorn, Werner Höbel, Thomas Hübner, Thomas Petrich – wie bislang 25.000 Euro, plus weitere 20.000 Euro. Josef Brem (Ketterschwang), Anton Heinz Ebner (Unterthingau), Klaus Finsterwalder (Kaufbeuren), Dr. Andreas Gaumann (Kaufbeuren), Florian Jall (Irsee), Jan Kielhorn (Kaufbeuren), Martin Krüger (Aitrang), Stefan Langhof (Seeg), Gerhard Langseder (Kaufbeuren), Walter Müller (Kaufbeuren), Peter Otte (Kaufbeuren), Tobias Peukert (Germaringen), Robert Schmid (Apfeltrang), Siegfried Schneider (Marktoberdorf), Tobias Schuster (Marktoberdorf), Otto Weikmann (Mindelheim), Matthias Wendt (Marktoberdorf) – alle 20.000 Euro. Sowie Wendelin Burkhardt (Germaringen)/Michael Graf (Kaufbeuren)/Christian Stadtmüller (Kaufbeuren) 1x20.000 Euro. Insgesamt 540.000 Euro.

    Alter Beirat: Karl-Heinz Kielhorn, Werner Höbel, Thomas Hübner, Thomas Petrich.

    Neuer Beirat: Karl-Heinz Kielhorn, Peter Otte, Tobias Peukert, Thomas Petrich.

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