Weihrauch, Stern - und Segen für die Häuser und Wohnungen: In den Tagen nach dem Jahreswechsel schwärmen in und um Kaufbeuren wieder die Sternsinger aus. Sie ziehen von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Hilfsprojekte in der ganzen Welt. Heuer tun sie dies unter dem bundesweiten Motto: „Erhebt eure Stimme! - Sternsingen für Kinderrechte.“
Die Sternsinger in Kaufbeuren sind wieder unterwegs
Die „Könige“, die im Bereich der katholischen Pfarreiengemeinschaft Kaufbeuren unterwegs sind, wurden am Donnerstagvormittag feierlich ausgesandt. Nach einem Auftaktgottesdienst in der Martinskirche zogen die Sternsinger umhüllt von Weihrauch zum Kaufbeurer Rathaus, wo sie von Zweitem Bürgermeister Oliver Schill empfangen wurden. Im historischen Sitzungssaal richtete dieser dann einige Worte an die Sternsinger.
Schill ging besonders auf das diesjährige Motto der Sternsingeraktion ein: „Kinderrechte sind Eure Rechte“, sagt er, „und ich finde es super, dass Ihr diese Botschaft zu den Menschen bringt.“ Das Eintreten für die Kinderrechte sei auf der ganzen Welt wichtig. Aber auch vor Ort müssten sie beachtet werden.
Nach dem Singen des traditionellen Segensliedes und dem Aufsagen eines Segensspruchs durch die vielen „Heiligen Drei Könige“ wurde die Segensformel „20 C+M+B 25“ mit Kreide über den Eingang zum historischen Sitzungsaal geschrieben. Der Segen an der Tür des Büros von Oberbürgermeister Stefan Bosse wurde ebenfalls erneuert. Die Abkürzung zwischen der Jahreszahl bedeutet „Christus Mansionem Benedicat“ (lateinisch für „Christus segne dieses Haus“).
Anschließend steckte Schill Spenden in die Sammelboxen der einzelnen Gruppen und wünschte ihnen viel Erfolg bei ihrem Weg durch die Stadt. Nach der Aussendung ging es für die Könige zum Haus St Martin, wo sie sich noch einmal stärkten.

Seit rund 40 Jahren dabei
Dort war auch Sieglinde Blind, die sich vor allem um die Gewänder der „Könige“ kümmert. Rund 40 Jahre wirke sie schon bei den Sternsingern mit. Die Aktion sei für sie mittlerweile zwar schon Routine, dennoch bereite sie ihr jedes Jahr aufs Neue wieder viel Spaß. „Ich finde es super, dass heuer so viele Kinder mitmachen“, sagt sie. Alleine in der Pfarrei St. Peter und Paul seien es 40 bis 50 Kinder, die sich beteiligen. Angesichts dieser großen Anzahl an „Königen“ benötigt die 80-jährige Hilfe. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Tochter Kathrin Seichter, die die Aufgabe in den kommenden Jahren dann komplett übernehmen wird.

Mit einem Bus, den die Verkehrsgesellschaft Kirchweihtal zur Verfügung gestellt hat, ging es für die Sternsinger zurück in ihre jeweiligen Pfarreien. Etliche machten sich dann sofort auf den Weg.
Die Spenden gehen heuer in zwei verschiedene Projekte
Die Spenden, die in den Pfarreien in Kaufbeuren zusammenkommen, gehen heuer laut Stadtpfarrer Bernhard Waltner an zwei Hilfsprojekte. Zum einen wird „Lifegate“ in Beit Jala in Palästina unterstützt. Dort werden Kinder und Jugendliche mit Behinderung in verschiedenen Bereichen gefördert. „Gerade jetzt, wo der Krieg in Palestina wütet, ist die Unterstützung des Projekts notwendig“, so Waltner. Er selbst war schon mehrmals vor Ort und hat sich informiert, wie die rund 250 Kinder dort betreut werden. Das zweite Projekt ist der Ausbau einer Kinderklinik in Ndanda in Tansania. Jesaja Sienz, der Chefarzt der Klinik, war in den vergangenen Jahre mehrfach in Kaufbeuren und berichtete von seiner Arbeit.
An diesen Tagen sind die Sternsinger in Kaufbeuren unterwegs
- Pfarrei St. Martin: 2. bis 6. Januar
- St. Ulrich: 5. und 6. Januar
- St. Thomas, Hirschzell: 6. Januar
- St. Peter und Paul: 2. bis 6. Januar
- St. Dionysius, Oberbeuren: 4. und 5. Januar
- St. Stephan, Kemnat: 3. bis 5. Januar
- Heilige Familie: 3. bis 5. Januar
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