Dramatik im Prachtbau

Kaufbeuren

Dramatik im Prachtbau

Im heutigen Trauzimmer wurden einst drakonische Strafen verhängt. Der Keller war als Knast verrufen. Das historische Rathaus erzählt viele alte Geschichten. Die Besten erfahren die Kinder derAZ-Ferienaktion, die sich an diesem Dienstag sogar dort umsehen, wo sonst nicht einmal Stadtführer mit ihren Besuchergruppen hingelangen. Im Keller beispielsweise, wo sich das ehrwürdige Gemäuer schlagartig in eine düstere Haftanstalt verwandelt. „Früher waren das die Zellen für die bösen Buben, die in Untersuchungshaft oder zur Ausnüchterung einsaßen“, erzählt Stadtführer Klaus Müller mit tiefer Stimme. Respektvoll schauen die Kinder durch die Gitterstäbe der Türen, hinter denen sich heute Lagerräume verbergen.

Von Alexander Vucko |

13.08.19, 15:54 Uhr

Einst residierte dort die Stadtpolizei, und bis heute hat Oberbürgermeister Stefan Bosse von seinem Schreibtisch zwei Stockwerke darüber einen herrlichen Blick auf die Kaiser-Max-Straße. Der weilt zurzeit aber im Urlaub. Sein Stellvertreter Gerhard Bucher empfängt die Kinder, präsentiert die schwere goldene Amtskette, die der Rathauschef zu besonderen Anlässen trägt, etwa wenn das Tänzelfest eröffnet wird. Was die Gäste sich denn von der Stadt wünschen, fragt der Bürgermeister. „Mehr Geld für die Schulen“, antwortet Lukas, obwohl die Stadt doch schon Millionen investiert. Vorerst schenkt Bucher jedem Kind einen Würfel samt Stadtwappen aus den Werkstätten der berühmten Gablonzer Industrie.

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