Boxen hat in Kaufbeuren inzwischen Konjunktur: Ob Ländervergleichskämpfe, Tänzelfestboxen oder südbayerische Meisterschaften – die Stadt hat einen guten Ruf im bayerischen Box-Verband (BABV). Am Wochenende findet in der Turnhalle an der Turnerstraße das nächste Event statt, nämlich die bayerische Nachwuchs-Meisterschaft – und die hat Seltenheitswert, berichtet Bezirksobmann Roman Slobodyanikov. „Seit über 20 Jahren waren keine ,Bayerischen’ mehr im Allgäu.“
BCK schultert die Meisterschaft mit einem Team
Dafür muss der gastgebende Box-Club Kaufbeuren (BCK) aber auch schuften: Seit Wochen bereitet Slobodyanikov, der auch Vorsitzender des BCK ist, mit rund 15 Leuten die Meisterschaft vor. Nun steht der Aufbau des Ringes in der Turnhalle in Neugablonz an. Bei der Veranstaltung am Samstag ab 12 Uhr und am Sonntag ab 10 Uhr ist das Team dann im Großeinsatz: Als Zeitnehmer, um Boxhandschuhe auszugeben und wieder zu putzen, für die musikalische Begleitung oder dem Verkauf von Getränken und Essen und natürlich, um danach den Ring wieder abzubauen, zählt der BCK-Chef auf.
Alexander Darbisch als Supervisor dabei
Insgesamt sind etwa 80 Halbfinal- und Finalkämpfe angesetzt. Dafür haben sich 116 Athleten und Athletinnen aus 39 Vereinen, die aus ganz Bayern kommen, qualifiziert. Acht Ring- und Punktrichter werden nach den Regeln von World Boxing, dem kürzlich vom IOC anerkannten Verband für das Olympische Boxen, für faire Kämpfe sorgen. „Das wird mega anstrengend“, meint Slobodyanikov. Denn die Richter müssen alle 80 Kämpfe im oder am Ring meistern. „Da bin ich auch nicht neidisch“, meint der BCK-Chef, der selbst Ring- und Punktrichter ist. Zu denen zählen auch der international renommierte Obmann des BABV, Alexander Darbisch, als Supervisor und sein Bruder Albert, die beide vom BCK im Einsatz sind.
Arthur Pernizki und Alexander Knorr kämpfen für den BCK
Der Verein schickt auch zwei Boxer in den Ring: Arthur Pernizki und Alexander Knorr. Beide haben sich bei der südbayerischen Meisterschaft in Aichach qualifiziert. Dort gab es auch 80 Kämpfe – allerdings an drei Tagen. Vom BC Kaufbeuren schieden dort im Viertelfinale Nico Stettinger (U19) und im Halbfinale Kirill Kirsanov (U17/63 Kilo) aus – beide verloren nach Punkten. Knorr (U19/75 Kilo) und Pernizki (U19/60 Kilo) hatten sich bis in die Finale durchgeschlagen, in denen sie ebenfalls jeweils nach Punkten verloren haben. Dennoch dürfen sie nun als Vizemeister bei der bayerischen Meisterschaft in Kaufbeuren antreten. „Ich hoffe, sie kommen dort in das Finale“, sagt Slobodyanikov. Pernizki hatte immerhin zwei Siege geholt, einen vorzeitig.
Roman Slobodyanikov erwartet auf einen guten Ablauf
„Aber jetzt sind natürlich auch die Top-Jungs aus Bayern dabei, die zur deutschen Meisterschaft wollen“, erklärt Slobodyanikov weiter. Mit dem Abschneiden seiner Jungs ist der BCK-Chef zufrieden, der in Aichach auch als Ring- und Punktrichter im Einsatz gewesen ist. „Das verlief alles harmonisch“, resümiert er, „aber auch anstrengend“. Doch insgesamt sei die Veranstaltung vom TSV Aichach und dem BABV sehr gut organisiert gewesen. Das, so hofft Slobodyanikov, sagen die Teilnehmer auch nach der bayerischen Meisterschaft in Kaufbeuren.
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