Die Gefühlslagen der beiden Trainer nach der DEL2-Partie sind am Sonntagabend sehr unterschiedlich gewesen. Auf der einen Seite der zufriedene Daniel Jun, Cheftrainer des ESV Kaufbeuren: „Die Jungs haben das umgesetzt, was wir besprochen hatten.“ Neben ihm stand der doch sichtbar unzufriedene Bo Subr. „Wir waren nicht konstant genug“, sagte der Trainer der Ravensburg Towerstars.
ESVK nutzt Ravensburger Fehler
Die 2:4-Niederlage im Derby in der DEL2 gegen den ESVK hätte aus Sicht der Towerstars nicht sein müssen. 36:22 lautete das offizielle Schussverhältnis nach 60 intensiven, packenden und auch attraktiven Minuten. „Ravensburg hatte im ersten Drittel mehr Chancen auf das zweite Tor“, gestand Jun. „Aber wir haben dann zweimal einen Fehler ausgenutzt und sind in Führung gegangen.“ Zunächst waren die Towerstars nach einem Bully nicht ganz sortiert und Nick Maul glich zum 1:1 aus (22.). Dann gab es einen Fehlpass und das 2:1 durch Joseph Lewis (25.). „Wir haben Geschenke verteilt“, ärgerte sich Subr über den Auftritt seiner Mannschaft im zweiten Drittel. Chancen hatte sein Team eigentlich zu Genüge.
Kaufbeurer Turnaround nach der Pleite gegen Landshut
Vor allem der Ravensburger Topscorer Mathew Santos legte in der Offensive einen unglücklichen Auftritt hin. Mehrfach scheiterte der Kanadier am ESVK-Goalie Daniel Fießinger. Bei einem Alleingang in Unterzahl schoss Santos die Scheibe neben das Tor. „Die Spieler haben gekämpft und alles versucht“, meinte Subr. Aber es sollte vor 3075 Zuschauern in der CHG-Arena nicht sein. Kaufbeuren schaffte nach dem schwachen Heimspiel am Freitag gegen den EV Landshut (2:5) im Derby den Turnaround. „Sie hat Leidenschaft gezeigt, was ich am Freitag vermisst habe“, analysierte Jun. Gegen Ravensburg waren noch Colby McAuley und schon wieder Fabian Koziol erfolgreich.
In der Tabelle der DEL2 kletterte Kaufbeuren auf Rang vier, die Towerstars rutschten auf Rang acht ab. Allerdings hat Ravensburg zwei Spiele weniger absolviert als die meisten anderen Teams. Schon am Dienstagabend (20 Uhr/sportdeutschland.tv) können die Towerstars wieder ein paar Plätze gutmachen – mit einem Sieg nach regulärer Spielzeit würde Ravensburg Kaufbeuren wieder von Rang vier verdrängen.
Alex Thiel ist wieder fest dabei
Es geht für die Towerstars zum amtierenden Meister Eisbären Regensburg. Die sind nach vier Niederlagen in Folge nur elfter. „Wir müssen 60 Minuten bereit sein, und wollen es besser machen als gegen Kaufbeuren“, sagte Subr. Verzichten müssen die Oberschwaben weiterhin auf Ex-Joker Denis Pfaffengut und wohl auch auf Lukas Mühlbauer. Der Stürmer hatte sich im Training verletzt – wie lange er ausfällt, soll nach weiteren Untersuchungen feststehen. Dagegen lief bei den Jokern Alex Thiel nach seiner Verletzung zum zweiten Mal wieder auf.
Nick Maul trifft zum ersten Mal für Kaufbeuren
Towerstars-Trainer Subr hofft darauf, für das Spiel in Regensburg auf Förderlizenzspieler des ERC Ingolstadt zurückgreifen zu können. Gegen Kaufbeuren standen Stürmer Luca Hauf – Torschütze zum 2:2 – und Verteidiger Niklas Hübner im Kader der Towerstars. Am Montag sollte es noch Gespräche mit ERC-Trainer Mark French und dem Sportlichen Leiter Tim Regan geben. Subr war zuversichtlich: „Ingolstadt spielt am Dienstag nicht, daher glaube ich schon, dass wir Unterstützung bekommen werden.“ Die wäre wichtig, um mit großen Kader Punkte aus Regensburg mit nach Hause zu bringen. Bei Kaufbeuren hat der kurzfristige Einsatz von Förderlizenzspieler Nick Maul ja etwas gebracht – nämlich das erste Tor beim Derby in Ravensburg, das zugleich Mauls Premierentreffer für den ESVK ist.
Der ESVK kann sich nun erst einmal noch etwas über den zweiten Derbysieg der Saison freuen. „Ich muss meiner Mannschaft Lob zollen“, erklärte Jun. Am Freitag empfangen die Allgäuer dann Tabellenführer Kassel Huskies.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden