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Ev Waldmann verlässt nach fast 40 Jahren Kaufbeurer Büchereien

Genug Stoff für einen dicken Schmöker

Ev Waldmann verlässt nach fast 40 Jahren Kaufbeurer Büchereien

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    Fast vier Jahrzehnte lang waren die Büchereien in Kaufbeuren und Neugablonz (Foto) ihr Reich. Ev Waldmann hat den öffentlichen Bibliotheksbetrieb in der Wertachtstadt engagiert mitgeprägt.
    Fast vier Jahrzehnte lang waren die Büchereien in Kaufbeuren und Neugablonz (Foto) ihr Reich. Ev Waldmann hat den öffentlichen Bibliotheksbetrieb in der Wertachtstadt engagiert mitgeprägt. Foto: Mathias Wild

    „Deutlich mehr als ein Bändchen“, wohl eher ein dicker Wälzer oder gar eine Buchreihe würde wohl herauskommen, sollte Ev Waldmann alles niederschreiben, was sie in 39 Jahren als Bibliothekarin in Kaufbeuren und vor allem in Neugablonz erlebt hat. Seit wenigen Tagen ist die 64-Jährige nun im Ruhestand. Doch ihr Lebensthema – Lesen und Bücher in allen Facetten – wird sie so schnell nicht loslassen. Eine „sehr emotionale Zeit“ seien ihre letzten Wochen in der Neugablonzer Bibliothek im ersten Stock des Gablonzer Hauses gewesen. Viele Stammgäste hätten sich bei ihr verabschiedet und Waldmann versichert, dass sie „das Gesicht der Bücherei“ gewesen sei. Dabei sollte die Anstellung bei der Stadt Kaufbeuren 1983 nur eine „Übergangslösung“. Aus Nürnberg stammend absolvierte Waldmann ihre Ausbildung an der Stadtbücherei in Kempten und an der Universitätsbibliothek in Augsburg. In der Wertachtstadt wurde und blieb sie für Jahrzehnte die stellvertretende Leiterin der Büchereien in Kaufbeuren und Neugablonz mit oftmals wechselnden Einsatzorten. Drei Oberbürgermeister hat sie seither erlebt und „noch sehr viel mehr Büchereileiter“. Anfangs habe sie sich nicht sonderlich willkommen gefühlt, berichtet Waldmann: „Meine Haare waren zu rot, meine Ohrringe zu groß“, und auch ihr Leitbild einer modernen Bücherei sei nicht auf viel Gegenliebe gestoßen. In den öffentlichen Bibliotheken der Stadt „sollte alles mehr so wissenschaftlich sein“. Leseförderung oder Aktionen für Kinder, die den Spaß am Buch und an der Literatur wecken, seien eher misstrauisch beäugt worden.

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