Die Gemeinde hat, bedingt durch den sogenannten „Zensus-Effekt“, im Vergleich zum Vorjahr fast 100 Einwohner „verloren“. Das erklärte Bürgermeister Bernhard Huber gleich zu Beginn der Bürgerversammlung im Saal der „Traube“ in Friesenried den rund 80 Zuhörerinnen und Zuhörern. Ähnlich wie in vielen anderen Gemeinden musste die Einwohnerzahl aufgrund von neuen Erfassungsmethoden nun auf 1498 Personen korrigiert werden. Huber konnte die Folgen für die Gemeinde noch nicht abschätzen. So müssten nun verschiedene Umlagen und Schlüsselzuweisungen neu berechnet werden.
In den nächsten Jahren sinkt die Einwohnerzahl wohl weiter
Auch beim Vergleich der Geburts- und Sterbefälle sei ein Rücklauf erkennbar, sodass für die nächsten Jahre mit einem weiteren Absinken der Einwohnerzahlen zu rechnen sei. Huber forderte die Anwesenden auf, dass sie „gerne gegensteuern!“ sollten – und hatte damit die Lachenden auf seiner Seite. Ernst sei das Thema trotzdem, auch wenn der Kindergarten und die Schulen aktuell noch voll seien.
Insgesamt war Huber mit der momentanen Haushaltslage zufrieden, da sich Einsparungen bei den Betriebs- und Personalkosten bemerkbar machten und die Gewerbesteuer im Jahr 2024 wieder gestiegen sei. Eine im Haushaltsplan vorgesehene Kreditaufnahme von 415.000 Euro musste nicht in Anspruch genommen werden. Allerdings wurden auch einige Investitionsvorhaben bislang nicht, beziehungsweise nicht im geplanten Umfang umgesetzt.
Diese Projekte will Friesenried anpacken
Huber machte deutlich, dass die Tarifabschlüsse im Öffentlichen Dienst, aber auch die politische Weltlage viele Unwägbarkeiten mit sich brächten. „Der Spielraum wird kleiner!“ Zudem werden freiwillige Leistungen der Gemeinde mehr auf dem Prüfstand stehen, kündigte Huber an. Wichtige Projekte für 2025 sollen aber trotzdem in Angriff genommen werden.

Er nannte unter anderem den Breitbandausbau in der Gemeinde, die Erstellung eines Feuerwehr-Bedarfsplanes und den weiteren Ausbau des Hochwasserschutzes, der sich im Juni während des Starkregens bewährt habe.
Gemeinde will für Friedhofsgestaltung Meinungen einholen
Ein Zuhörer erkundigte sich nach der zukünftigen Friedhofsplanung. Huber bestätigte ihm, dass die Friedhöfe im Wandel seien. Er stellte auch Pläne vor, wie das aussehen könnte in einer Zeit, in der immer mehr Urnenbestattungen gewünscht werden. Hier wollte die Gemeinde aber noch Meinungen der Bürgerinnen und Bürger einholen.
Auf die Frage eines Zuhörers zum privaten Anschluss an ein Fernwärmenetz antwortete Huber, dass eine Studie gezeigt habe, dass Friesenried wenig geeignet sei für eine kommunale Wärmeplanung. Sollte sich ein Investor finden, so würde das Thema aber neu geprüft werden. Auch der Umbau der Ortsdurchfahrt sei momentan vom Tisch, da das verantwortliche Straßenbauamt in Kempten dafür keine aktuellen Pläne habe.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden